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Apples irritierende Firewall-Umgehung

Seit geraumer Zeit gibt sich Apple die Blöße, auf Macs den Verkehr eigener Internetanwendungen vor Firewalls zu verbergen, und wirft dadurch Nutzern Knüppel zwischen die Beine. Nun gibt es Anzeichen für ein Einlenken.

Patrick Wardle hat im November beschrieben, wie unbefugte Anwendungen Apples Ausschlussliste für lokale Firewalls missbrauchen können.

Bild: Patrick Wardle

Alle Macs, die mit macOS 10.15 oder macOS 11.1 laufen, enthalten eine allein von Apple verwaltete Ausschlussliste, auf der rund 50 Apps und Dienste stehen. Alle diese Anwendungen dürfen an jedem Mac-Firewall-Programm vorbei unkontrolliert mit beliebigen Zielen im Internet kommunizieren. Sicherheitsexperten sträuben sich dabei die Haare, denn diese Ausschlusstechnik kann auch Malware nutzen, um unter dem Radar von Firewalls ihr Unwesen zu treiben. Bei mobilen Nutzern ist die Technik unbeliebt, weil sie Anwendungen wie Trip Mode die Kontrolle über das Datenvolumen entzieht.

Auf macOS 10.15 greift die Ausschlussliste nicht grundsätzlich, weil lokale Firewalls mit einer Kernel-Erweiterung tiefer in das System eingreifen können. Doch hat Apple Kernel-Extensions abgekündigt; auf macOS 11 lassen sie sich nur noch eingeschränkt verwenden. Deshalb müssen Firewalls und andere Tools auf macOS 11 Apples neue Network Extensions verwenden (NEFilterDataProvider und NEAppProxyProviders). Dann sehen sie aber keinen Verkehr von Diensten und Anwendungen, die auf Apples Ausschlussliste stehen.