Abschied von A+++
Neues Energieeffizienzlabel für Displays und Haushaltsgeräte
Die Energieeffizienzlabel reichen bald wieder von A bis G, die Kriterien wurden verschärft. Manches TV könnte von A+ nach G abrutschen, und manch ein Hersteller könnte versuchen, zu tricksen.
Die EU will die Aussagekraft der Energielabel für Elektrogeräte stärken und hat dafür die Energieeffizienzindex-Skala überarbeitet. Künftig sollen sich TVs und Haushaltsgeräte wieder wie ursprünglich vorgesehen in die Klassen A bis G einordnen lassen. Hier schoss in der Vergangenheit der Wildwuchs ins Kraut: Die Skala gewann seit 2011 ganz offiziell drei Klassen hinzu und reichte bis A+++. Unten verlor sie dagegen zwei, da Geräte der Energieeffizienzklasse F und G faktisch im Handel nicht mehr vertreten waren. Stattdessen lagen zuletzt beispielsweise fast alle Kühlschränke in den Topklassen A+ bis A+++. So ließ sich für Verbraucher kaum noch einschätzen, wie sparsam ein Gerät wirklich ist.
Hinter dieser Tendenz steckt tatsächlich eine allgemein höhere Energieeffizienz der Geräte. Um künftig jedoch mehr Luft nach oben zu haben, hat die EU die Neuskalierung des Energieeffizienzindex (EEI) so gefasst, dass zunächst keine Geräte in der A-Klasse liegen werden. Für Produktgruppen mit besonders rasanter technischer Entwicklung gehen sogar die beiden obersten Klassen A und B zunächst leer aus. Das ist prinzipiell verständlich, dürfte bei Verbrauchern aber einige Verwirrung stiften – wer möchte schon ein Gerät mit Effizienzklasse G kaufen?