c't 6/2021
S. 106
Test & Beratung
Homebanking-Anwendungen
Bild: Henning Rathjen

Privatkämmereien

Homebanking-Software für den Finanzüberblick

Mit Homebanking-Anwendungen verwalten und analysieren Sie Bankkonten und Finanzen datenschutzfreundlich vom PC aus. Gute Programme nehmen Ihnen Arbeit ab und ermög­lichen Ihnen, die Entwicklung Ihrer Einnahmen und Ausgaben mit wenigen Klicks im Blick zu behalten.

Von Markus Montz

Anwendungen mit direktem Online-­Anschluss an die Bank können unschlagbare Helfer sein, wenn es um mehr als das alltägliche Banking geht. Außer den Kreditinstituten mit ihren Web- und Smartphone-Apps offerieren daher allerlei Drittanbieter umfangreiche Finanzprogramme für den heimischen Rechner. Diese Programme ermöglichen umfangreiche Analysen der eigenen Finanzsituation auf einem oder mehreren Konten und erleichtern mit ihren klugen Filtern und Vorsortierungen auch Ihre nächste Steuererklärung.

Im Unterschied zu Multibanking-Apps auf dem Smartphone [1] bieten Desktopprogramme mehr Übersicht. Da sich die Hersteller der Homebanking-Anwendungen mit Geld statt Daten bezahlen lassen, sind sie im Vergleich zu vielen Smartphone-Apps datenschutzfreundlicher.

Wir haben sechs kostenpflichtige Anwendungen aus der Perspektive des Privatanwenders unter Windows getestet; einige davon laufen auch unter macOS und Linux. Manche Programme eignen sich zudem für Selbstständige und Kleinunternehmer – auch wenn sie nicht auf Unternehmen zugeschnitten sind. Unser Testfeld umfasst ALF BanCo 7 Profi, Subsemblys Banking4, Lexwares FinanzManager 2021 (einst als „Quicken“ bekannt), Matricas Moneyplex Business 20, StarMoney 12 Deluxe mit „Flat“-Option von Star Finanz sowie Buhl Datas WISO Mein Geld 365 Professional.

Die Anwendungen prüften wir mit Girokonten von Comdirect, Deutscher Bank, DKB, Hannoverscher Volksbank, ING, N26, Postbank und Sparda Hessen. Vorhandene Kreditkarten- und Tagesgeldkonten nutzten wir außerdem, sodass uns am Ende 13 Konten zur Verfügung standen. Bei Wertpapier-, Festgeld- und Bausparkonten haben wir geprüft, ob die Anwendung diese grundsätzlich unterstützt. Bewertet haben wir außer der Übersichtlichkeit und Nutzerfreundlichkeit den Umfang der Banking-Funktionen sowie die Tools zur Finanzanalyse und -verwaltung. Zudem sahen wir uns die Umsetzung des Datenschutzes und der Datensicherheit an.

Eine Bildschirmtastatur ist heute eigentlich unnötig, nur mit Ziffern (wie hier bei Moneyplex) ist sie für Passwörter mit Buchstaben und Sonderzeichen nutzlos.

Einrichtung und Kontoabruf

Zunächst legt man bei allen Anwendungen eine passwortgeschützte Benutzerdatei an. Diese speichert das Programm verschlüsselt lokal oder, sofern als Laufwerk eingebunden, auch extern (USB, NAS). Registrierungen beim Anbieter sind nur bei einem Teil der Anwendungen erforderlich und erfolgen meist datensparsam. Selbst ohne Registrierung muss es keinen Widerspruch zum Komfort geben. Das zeigt Banking4 mit unbegrenzt vielen Installationen und vielfältigen Synchronisierungsmöglichkeiten über selbst gewählte Clouds.

Im nächsten Schritt bindet man seine Bankkonten ein. Alle Programme greifen bevorzugt auf die FinTS-Schnittstellen der Kreditinstitute zu (siehe Kasten). Bietet das Kreditinstitut kein FinTS an, wie in unserem Fall N26, nutzen die Anwendungen den Web-Zugang. Speziell dort können sie das Konto aber nur lesen, Transaktionen sind nicht möglich. Ebenso war bei der ING lediglich ein Lesezugriff möglich; dort erlaubt die FinTS-Schnittstelle der Bank keine anderen Kontoaktionen.

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