c't 7/2021
S. 76
Test & Beratung
Klapp-Smartphone

Erste Klappe

Microsoft-Smartphone mit Android statt Windows

Beim Comeback auf dem Smartphone-Markt setzt Microsoft auf die eigene Hardware-Qualität und Googles Software-Stärken – und leistet sich ärgerliche Schwächen.

Von Steffen Herget

Seit 2015 gab es kein neues Smartphone des Software-Riesen mehr, nun kehrt Microsoft mit einem High-End-Smart­phone zum Zusammenklappen zurück – und weckt direkt beim ersten Kontakt die Neugier. Die Hardware des Sur­face Duo ist beeindruckend: Zusammengeklappt ist das Handy kaum dicker als andere Smartphones, geöffnet sind die Hälften un­erreichte fünf Millimeter dünn. Verbunden sind sie mit einem hochwertigen 360-­Grad-­Scharnier, das in jedem Winkel zuverlässig die Position hält. 56 feine Kabel verbinden laut Hersteller die beiden Hälften des Duo miteinander, zu sehen sind sie nicht. Anders als etwa die ersten Klapp-Smartphones von Samsung oder Motorola besitzt das Duo keine Öffnungen am Scharnier, durch die Staub und Schmutz eindringen könnten. Das Duo ist deutlich breiter als die meisten Smartphones – es gleicht zusammengeklappt etwa einem Reisepass. Das macht die Bedienung mit einer Hand fast unmöglich.

Microsoft baut keinen flexiblen Bildschirm ein, sondern zwei gleich große 5,6-Zoll-Displays konventioneller Bauart. Das sieht weniger spektakulär aus, verspricht jedoch eine bessere Haltbarkeit und ermöglicht das dünne Gehäuse. Die Displays sind hell und scharf, unterstützen aber nur 60 Hertz Bildwiederholfrequenz und erreichen auch zusammen keine 4K-Auflösung. Die anderthalb Zentimeter breiten Ränder über und unter den Displays wirken altbacken, bieten aber genug Platz, um das Surface mit einer Hand sicher zu halten. Zusammen kommen die beiden 4:3-Displays auf eine Diagonale von 8,1 Zoll und ein Seitenverhältnis von 3:2.

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