Der Sound der Wälder
Beim dreitägigen „Timber Festival“ treffen sich Naturliebhaber, Musiker, Schriftsteller und andere Künstler im britischen Staatsforst Feanedock in Leicestershire, um Musik zu hören und das Verhältnis des Menschen zur Natur zu diskutieren. Auf ihrer Website bitten die Veranstalter darum, Audioaufnahmen aus Wäldern rund um die Erde einzusenden. Die Site präsentiert die Waldgeräusche übersichtlich, aber nicht allzu hübsch auf einer klickbaren Landkarte.
Auf ihrer Site tree.fm kombinieren die Macher der Berliner Webagentur NewNow die Timber-Festival-Audios mit hochaufgelösten Naturfotos vom nebelverhangenen Regenwald in Guatemala, kanadischem Laubwald und Fichten im Denali Nationalpark in Alaska. Die jeweils am Ort der Audioaufnahmen fotografierten, stimmungsvollen Bilder ergänzen das gut eine Minute dauernde Vogelzwitschern, Rauschen oder Wasserplätschern zu einem meditativen Erlebnis für den Besucher. (dwi@ct.de)
Denkmal-Tinder
„Woran wollen wir uns in der Öffentlichkeit erinnern – und wie?“, dieser Frage widmet sich die Aktion „Mal Denken!“ der Schweizerischen Akademie der Geistes- und Sozialwissenschaften anlässlich des 75-Jahr-Jubiläums der Akademie. Was auf der Website dröge als „digitales Vermittlungsprojekt“ bezeichnet wird, ist eine hervorragend gestaltete Zusammenstellung von Informationen, Mitmach-Aktionen und Onlinespiel. Besucher sind eingeladen, sich an der Diskussion um umstrittene Denkmäler zu beteiligen, beispielsweise um Kriegsdenkmäler oder Skulpturen von Personen, die als Sklavenhändler zu Reichtum kamen.
Ab April nimmt die deutsch- und französischsprachige Website Antworten zu einer Umfrage entgegen, ab Mai kann man sich an einem Wettbewerb beteiligen. Bereits jetzt spielbar ist eine Art Skulpturen-Tinder: 24 ausgewählte Schweizer Denkmäler von Wilhelm Tell bis zur Helvetica wischen die Spieler wie in der Dating-App nach rechts oder links – je nachdem, ob sie mit dem Kunstwerk einverstanden sind oder nicht. Die Site bietet auch Menschen außerhalb der Schweiz eine gute Gelegenheit, über ihren Blick auf Kunst in der Öffentlichkeit nachzudenken. (dwi@ct.de)
Wenn KI Herzen bricht
https://pudding.cool/2021/03/love-and-ai
Das New Yorker Digitalmagazin „The Pudding“ experimentiert mit Datenvisualisierung und damit, spannende Geschichten in Form von interaktiven Grafiken zu erzählen. Unter dem Titel „Nothing Breaks Like A.I. Heart“ versucht ein aktueller Beitrag, das Sprachverarbeitungsmodell GPT-3 der US-amerikanischen Non-Profit-Organisation OpenAI greifbar zu machen. GPT-3 verwendet Deep Learning, um automatisch Texte zu erzeugen, zu übersetzen und zu vereinfachen.
GPT-3 ist in aller Munde. Beispielsweise veröffentlichten „The Guardian“ und „Hacker News“ bereits Artikel aus der Feder der AI. Der grafisch aufbereiteten Lovestory von The Pudding gibt der Betrachter durch Anklicken unterschiedlicher Optionen immer wieder eine neue Wendung und kann dabei verfolgen, wie GPT-3 jeweils anders weitertextet. (dwi@ct.de)
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