c't 8/2021
S. 74
Test & Beratung
IPv6-Router

IPv6-Würfelchen

Der Mini-Router VIIRB bietet IPv6 dort, wo nur IPv4 verfügbar ist. Mehr als einstecken soll nicht nötig sein. Das haben wir ausprobiert.

Carrier-Grade-NAT, also die Zuweisung von privaten, nicht routbaren IP-Adressen durch Provider an Endkunden, ist gängige Praxis, seitdem routbare IPv4-Adressen knapp sind. IPv6 würde das Problem mit deutlich mehr Adressraum lösen, aber viele Anbieter hinken bei der Einführung hinterher. Die „VPN IPv6 IoT Router Box“, kurz VIIRB, des Schweizer Hosters „Ungleich“ bietet IPv6 auf alternativem Weg: Das Gerät wird per LAN mit dem Internet verbunden, dann meldet es sich beim IPv6-WireGuard-Dienst von Ungleich und bekommt Zugang zu einem statischen /48-IPv6-Netz, das er im per LAN angeschlossenen Netzwerk verteilt. Änderungen am IPv4-Router sind nicht notwendig.

Der Lieferumfang besteht ausschließlich aus der VIIRB; Kabel und Netzteil lässt Ungleich weg, um Elektroschrott zu vermeiden – unproblematisch, da man das Gerät per Micro-USB mit Strom versorgt. Der Würfel hat ungefähr den Fußabdruck einer SD-Karte und ist nur etwas dicker als sein Ethernet-Port selbst. Wir deaktivierten IPv6 an unserem Testanschluss und IPv4 am Testrechner, um ausschließlich per IPv6 online zu gehen, und verbanden die VIIRB mit dem Netzwerk; wie versprochen funktionierte der IPv6-Dienst direkt, und händische Konfiguration war nicht notwendig. In Geschwindigkeitsmessungen erreichten wir rund 40 MBit/s in beide Richtungen. Das entspricht der Uplink-­Datenrate vieler Internetverbindungen.

Kommentieren