c't 8/2021
S. 108
Test & Beratung
Gigabit-Switches

Schlaue Netzverteiler

Konfigurierbare Gigabit-Switches für Kleinbüros und Zuhause

Ob VLAN für das Gastnetz, Rate-­Limiting für die dauersaugende Spielkonsole des Kindes oder Vorfahrt für Internettelefonie per QoS: Es gibt auch zu Hause und im kleinen Büro genug Gründe für konfigurierbare statt dumme Switches. Der Einstieg ist günstig, die Auswahl groß. Eine Kaufberatung.

Von Andrijan Möcker

Kleine Netze wachsen nicht nur mit der Zeit, sie werden manchmal auch komplexer: Vielleicht möchte man mit mehreren Zonen Besucher, Geräte im Internet of Things und fürs Smart Home vom internen Netz und voneinander trennen. Dienste wie Internettelefonie profitieren von vorrangiger Behandlung. Datenratenbegrenzungen bestimmter Hosts können dafür sorgen, dass das restliche Netz auch bei großen Downloads noch etwas vom Internet abbekommt. Spätestens wenn solche Wünsche erwachsen, führt kein Weg mehr an konfigurierbaren Switches vorbei. Viele Hersteller haben den Bedarf für kleine Netze erkannt, manche bieten Geräte mit fünf Ports schon für ein Taschengeld an. Wir geben Ihnen einen Überblick über die Termi­nologie, erklären, welche Funktionen Sie wofür benötigen und haben einige Switch-Modelle herausgesucht, die sowohl für den Heimeinsatz als auch den professionellen Administrator gut geeignet sind.

Eindeutige Definitionen für die verschiedenen Kategorien konfigurierbarer Switches gibt es nicht. Jedoch haben sich Begriffe etabliert, die herstellerübergreifend ungefähr den gleichen Funktionsumfang meinen. Unmissverständlich ist „Unmanaged“, also Switches ohne Konfiguration. Genauer hinsehen muss man bei „Smart managed“, solche Geräte besitzen mindestens eine Konfigurationsschnittstelle. Das kann aber alles von einer leicht bedienbaren Webseite bis zum kryptischen Windows-Tool sein. Dabei kann der Funktionsumfang stark variieren: Manche haben dann etwa nur VLAN und Quality of Service, andere schon SNMP und Linkbündelung mit LACP. „Web managed“ meint mindestens ein Webinterface, variiert dabei aber auch im Funktionsumfang. „Fully managed“-­Switches bieten in der Regel Konsolenzugang via SSH oder Telnet, ein Web­interface sowie Verwaltungs- und Loggingprotokolle wie SNMP und Syslog. Layer-3-Switches haben zusätzlich Routingfunktionen auf IP-Ebene – etwa um zwischen VLANs unterschiedlicher Abteilungen zu routen.

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