c't 8/2021
S. 112
Test & Beratung
Prepaid-Tarife
Bild: Rudolf A. Blaha

Umschwärmter Kunde

Günstige Prepaid-Tarife fürs Smartphone

Vorausbezahlte Mobilfunk­verträge bieten niedrige Preise und maximale Flexibilität. Mit dem richtigen Tarif lässt sich jede Menge Geld sparen. Dank voller Kostenkontrolle passen die Verträge auch zu Kindern, Jugendlichen und Senioren.

Von Urs Mansmann

Der Prepaid-Markt ist hart umkämpft. Das ist kein Wunder, denn hier gibt es keine Mindestvertragslaufzeiten, die den Kunden jahrelang an seinen Vertrag binden. Ist ein anderer Anbieter günstiger, läuft die Kundschaft weg. Das führt dazu, dass Tarife bei gleichem Preis immer mehr Inklusiv-Volumen bereitstellen. Preissenkungen sind hingegen eher unüblich, denn die würden ja den Umsatz mindern. Für 10 Euro bekommt man derzeit 2 bis 3 Gigabyte Datenvolumen, und eine Telefonie-­Flatrate in alle deutschen Netze ist dabei meist inklusive. Eine Übersicht über die wichtigsten Prepaid-Tarife im deutschen Markt finden Sie auf Seite 128 und 130.

Bei der Telekom und Vodafone bekommen auch Prepaid-Kunden Zugriff auf das neue 5G-Netz, allerdings kostet das einen Aufpreis von rund 3 Euro pro vier Wochen. Das kann sich durchaus lohnen, wenn Sie bereits ein 5G-fähiges Handy besitzen und in 5G-versorgten Landstrichen unterwegs sind. Das neue Netz ist nochmals spürbar schneller als 4G und wird diesen Vorsprung durch technische Verbesserungen und den Ausbau des Netzes noch deutlich vergrößern.

Prepaid-Verträge sind für Kinder, Jugendliche und Smartphone-unerfahrene Senioren die erste Wahl, weil sie Kostenkontrolle bieten. Ist das aufgeladene Guthaben leer, können sie keine kostenpflichtigen Leistungen mehr in Anspruch nehmen. Im schlimmsten Fall sind dann 10 oder 15 Euro Guthaben weg. Bei Laufzeitverträgen kommt das böse Erwachen womöglich erst mit der nächsten Rechnung – und ohne Limit.

Ein Laufzeitvertrag ist dann von ­Vorteil, wenn Sie damit verbundene Leistungen nutzen wollen oder müssen, etwa die Möglichkeit, per Multi-SIM zusätzliche Geräte wie Notebooks, Tablets oder Smart­watches in den Vertrag einzubinden und das Volumen gemeinsam zu nutzen. Der Komfort hat aber seinen Preis: Laufzeitverträge haben bei gleicher Grundleistung ein viel höheres Preisniveau als Prepaid-Verträge. Nur ausgesprochene Vielnutzer, die mehr als 10 Gigabyte im Monat benötigen, fahren mit Laufzeitverträgen durchweg günstiger.

Auf jeden Fall sollten Sie die Dritt­anbietersperre aktivieren. Das sorgt dafür, dass Abos und Einmalzahlungen zu Lasten des Prepaid-Kontos nicht mehr möglich sind. Seriöse Angebote für diesen Zahlungsweg sind ohnehin selten – und für alle legitimen Anwendungen wie Öffi-Tickets fürs Handy oder elektronische Parkscheine gibt es stets alternative sichere Zahlungswege, etwa per PayPal oder Kreditkarte.

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