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Entwicklerkit für berührungsloses Messen und Steuern

Zu den interessanten Kaninchen der jüngeren IT-Geschichte, die Nachrichtentechniker aus dem Hut gezogen haben, gehört die Gestensteuerung auf Grundlage der Time-of-Flight-Technik. Nun bündelt der Chip-Hersteller STMicroelectronics seinen FlightSense-Chip und eine Entwicklungsumgebung zu einem „schlüsselfertigen“ Paket für Ingenieure.

Ursprünglich ein Merkmal von High-End-Fahrzeugen, kann die Gestensteuerung die Interaktion mit zahlreichen Geräten vereinfachen. Auch lassen sich damit Taster einsparen. Etwas weiter gedacht erweist sich die Technik aber auch deshalb als interessant, weil ein Time-of-Flight-Sensor Aufschluss darüber gibt, ob ein User mit dem Gerät überhaupt interagiert: Nähert sich eine Person und bleibt dann vor einem Gerät mit Gestensteuerung stehen, schaltet es sein Display automatisch ein (auto wakeup). Bewegt man sich fort, schaltet das Gerät sein Display nach einer gewissen Frist ab (automatic walk away timeout). Wenn Personen lediglich vorbeilaufen, ignoriert sie das Gerät sinnvollerweise.

Diese Funktionen und auch diverse Handgesten demonstriert STMicroelectronics einleuchtend mit einer Thermostatsteuerung (siehe ct.de/yr6j). Dabei interpretiert die Software STSW-IMG035 die Daten des FlightSense-Chips VL53L5CX so, dass man mit Wischgesten in Menüs blättern und mit Neig-Gesten auf der Temperaturskala auf oder ab fahren kann. Nebenbei dürfte die berührungslose Interaktion die Ausbreitung von Keimen über Flächen von viel frequentierten Geräten wie Fahrkartenautomaten deutlich reduzieren.