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Konnektoren: Gematik besteht vorerst auf Tausch

Alle Argumente halfen nicht: Die Hardware für elektronische Patientenakte & Co. in deutschen Arztpraxen wird für viel Geld ausgewechselt – zumindest bis 2023.

Die Gesellschafterversammlung der Projektgesellschaft Gematik hat den umstrittenen Austausch von Konnektoren in Arztpraxen vorerst gebilligt. Man habe in der Sitzung Ende August „alle Alternativen betrachtet“, teilte die Gematik mit. Bei sämtlichen Konnektoren, deren Kryptozertifikate bis August 2023 ablaufen, sei der Austausch „weiterhin die einzig sinnvolle Alternative“. Für den anschließenden Zeitraum bleibt der Beschluss vage: Es seien „Wahlmöglichkeiten denkbar“; darunter eine Verlängerung der Laufzeit der TI-Gerätekarte oder ein Anschluss, der über ein Rechenzentrum abgewickelt wird (eine mancherorts bereits genutzte Variante).

Die Konnektoren sind speziell abgesicherte Router, die den Austausch von Patientendaten innerhalb der Telematikinfrastruktur im Gesundheitswesen sowie Zugang zu Diensten wie dem E-Rezept (S. 112) oder der elektronischen Patientenakte ermöglichen sollen. In den Konnektoren befinden sich Kryptozertifikate, die nach fünf Jahren ablaufen. Die Gematik hatte zunächst erklärt, dass ein Austausch des kompletten Gerätes alternativlos sei. c’t hatte nach Analysen Alternativen vorgeschlagen, etwa einen Kartentausch oder eine Verlängerung der Kryptozertifikate mittels Software-Update (c’t 17/2022, S. 36). Ersetzt werden müssen laut Gematik „in erster Linie“ Geräte des Herstellers CompuGroup Medical (CGM, etwa 60.000 Stück). Ob es dabei bleibt, ist bereits jetzt fraglich: In Fachkreisen hieß es, dass ein Teil der Tauschgeräte die neue Produkttypversion 5 (PTV 5) nicht unterstütze. Diese ist allerdings Voraussetzung für die bereits eingeführte Version 2.0 der elektronischen Patientenakte.