c't 22/2022
S. 76
Test & Beratung
Linux-Desktopumgebung

Schneller zum Ziel

Linux-Desktop Gnome 43 im Test

Das neue Gnome-Release kürzt den Weg zu den wichtigsten Einstellungen ab und verpasst dem Dateimanager mit der Grafikbibliothek GTK4 eine Frischzellenkur. Der hauseigene Browser bekommt Zugriff auf eine riesige Bibliothek an Extensions.

Von Niklas Dierking

Die erste Änderung, die bei einer Testfahrt des neuen Release der Linux-Desktopumgebung Gnome 43 ins Auge springt, ist das überarbeitete Menü für Schnelleinstellungen in der oberen, rechten Ecke. An die Stelle der ausklappbaren Kontextmenüs für wichtige Einstellungen wie Bluetooth, Netzwerkverbindungen und Leistungsmodus rücken Schaltflächen, mit denen man blitzschnell die verfügbaren Optionen durchschalten. Das spart Klicks und dürfte vielen Nutzern von Bedienoberflächen für Mobilgeräte bekannt sein. Die Entwickler integrierten außerdem die Funktion, aktive Audioausgabegeräte über die Schnelleinstellungen auszuwählen, sobald mehr als ein Ausgabegerät angeschlossen ist. Bislang ging das nur über eine Gnome-Extension. Nervig: Sobald wir Bluetooth über die Schnelleinstellungen deaktivierten, verschwand die Schaltfläche aus dem Menü und tauchte erst wieder auf, nachdem Bluetooth in den Gnome-Einstellungen wieder aktiviert wurde. Da müssen die Entwickler noch nachbessern.

Wichtige Einstellungen, wie die Wahl des Audiogeräts, nehmen Nutzer direkt in den Schnelleinstellungen vor.
Wichtige Einstellungen, wie die Wahl des Audiogeräts, nehmen Nutzer direkt in den Schnelleinstellungen vor.

Die Gnome-Entwickler haben den Dateimanager auf die Grafikbibliothek GTK4 portiert. Erscheinungsbild und Handling der Anwendung folgen damit den Richtlinien, die in der Bibliothek libadwaita festgeschrieben sind. Laut der Entwickler wechseln die verschiedenen Anwendungen dadurch konsistenter zwischen hellem und dunklem Anzeige-Modus. Im Test sind uns zumindest beim Dateimanager keine Unterschiede zu Gnome 42 aufgefallen.

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