c't 26/2022
S. 182
Story
Die Pear-Box
Bild: Albert Hulm

Die Pear-Box

Ein Unternehmen, das wertvoll sein möchte, darf sich keinen Stillstand leisten. In gewissen Abständen muss es Sensationen hervorbringen, die ein Riesenpublikum begeistern und charakteristisches Prestige transportieren. Eine solche Errungenschaft muss nicht nur dicht am Puls der Zeit, sondern diesem am besten auch noch einige Schläge voraus sein.

Von Thomas Heitlinger

Mister Andersson residierte im obersten Stockwerk der Unternehmensverwaltung. Diana Maison wartete bereits seit einigen Minuten aufgeregt darauf, dass sich die Tür zum Büro des Vorstandsvorsitzenden öffnen würde. Bis es so weit war, genoss sie den wunderbaren Überblick über die Produktionsanlagen der Pear-Company, die aus der Höhe wie die Kulisse einer Spielzeugeisenbahn wirkten.

Diana Maison gehörte zur Redaktion einer technischen Fachzeitschrift. Ihr Ressortleiter hatte den Interviewtermin bei Mister Andersson arrangiert. Sie dachte zurück an den Vormittag, an dem er sich plötzlich an ihren Schreibtisch gelehnt und süffisant gegrinst hatte. Das war noch gar nicht so lange her. Und doch erschienen ihr jene Minuten in der Redaktion jetzt bereits weit weg – fast so, als entstammten sie einem anderen Leben.

Kommentieren