c't Jahresrückblick 2022
S. 42
Hardware
Pläne der Chiphersteller
Bild: Rudolf A. Blaha

Chip-Fahrpläne

Die Pläne der Chip- und Prozessorhersteller bis 2026

Intel will aus dem aktuellen Formtief heraus bis 2026 wieder an die Spitze. AMD dreht 2023 bei Mobilprozessoren auf und Apple baut die „M“-Familie aus. Und Chip-Fertiger investieren dutzende Milliarden Euro in verfeinerte Fertigungstechnik.

Von Christof Windeck

Das jahrelang starre Gefüge der drei umsatzstärksten Chipfertiger Intel, TSMC und Samsung ist in Bewegung geraten. Der einstige Branchenprimus Intel steht unter Druck: Er musste nicht nur den ersten Platz beim Umsatz räumen, sondern auch bei der Fertigungstechnik. TSMC und Samsung produzieren feinere Strukturen, x86-Erzkonkurrent AMD, der hauptsächlich bei TSMC fertigen lässt, erkämpft sich auf Intels Kosten immer höhere Marktanteile bei Prozessoren für PCs, Notebooks und Server. Gleichzeitig dringt die ARM-Mikroarchitektur in angestammte x86-Reviere vor: Apple entwickelt ARM-Chips für Notebooks und Desktop-PCs, Nvidia und der weltgrößte Cloud-Dienstleister Amazon AWS welche für Server.

Während Apple- und ARM-Fans das Scheitern Intels voraussagen, gibt sich der seit 2021 amtierende Intel-CEO Pat Gelsinger kämpferisch. Er will zurück an die „unanfechtbare Leistungsspitze“ – bisher mit bescheidendem Erfolg. Bei Notebooks liefert Intels CPU-Familie Core i-12000 „Alder Lake“ zwar sehr gute Performance, doch der AMD Ryzen 6000 und vor allem der Apple M2 arbeiten effizienter. Bei Desktop-PCs kämpft der Core i-13000 „Raptor Lake“ gegen den Ryzen 7000 „Raphael“ ungefähr auf Augenhöhe. Doch bei Servern kommt Intel ebenso zäh voran wie mit den hochfliegenden Plänen, mit eigenen „Arc“-Grafikprozessoren in den Revieren von Nvidia und AMD zu wildern.

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