c't Jahresrückblick 2022
S. 54
Hardware
Smart Home
Bild: Andreas Martini

Das smarte Heim

Vernetzungstrends fürs Smart Home

Die Smart-Home-Geräte verschiedener Hersteller kommunizieren bisher meist über die Cloud miteinander. Der neue Standard Matter könnte die Zeitenwende hin zum lokalen Betrieb einläuten.

Von Sven Hansen und Berti Kolbow-Lehradt

An einer Kernfrage kommt im Smart Home niemand vorbei: Wie bedienfreundlich und flexibel fügen sich Komponenten unterschiedlicher Hersteller in einem System zusammen? Die bevorzugte Antwort der großen Hersteller war in den vergangenen zehn Jahren der sogenannte Cloud-to-Cloud-Ansatz: Dabei sprechen die Produkte nur mit der Cloud des jeweiligen Herstellers, und zum Interagieren kommunizieren die Clouds miteinander. Dadurch ist die smarte Hardware billiger, weil entfernte Server die nötige Rechenarbeit leisten. Die Abhängigkeit von einem funktionierenden Internetanschluss und vor allem die Preisgabe persönlicher Daten sind die Kehrseite der Medaille. Wer hingegen sein Smart Home lokal schalten wollte, kam bisher nicht um eine zusätzliche Zentrale und viel Programmierarbeit herum.

Der Kommunikationsstandard Matter kündigt eine Zeitenwende an. Mit Matter kann man die Smart-Home-Geräte unterschiedlicher Hersteller in einer einzigen App und im lokalen Netz einrichten und steuern. Weil sich die Technik-Giganten Amazon, Apple, Google und Samsung hinter den Standard gestellt haben, sind schon beim Start 400 größere und kleinere Smart-Home-Hersteller dabei.

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