Kartenzauber
https://digitalcollections.nypl.org/collections/lane/maps-atlases
https://www.openculture.com/category/maps
Stadt- und Landkarten üben auf viele Menschen eine besondere Faszination aus, und das nicht nur, weil sie einem zeigen, wie man von A nach B kommt. Vor allem historisches Material lädt zum genauen Hinsehen ein. Es enthält schließlich auch vergangenes Wissen und Geheimnisse – die wahren Schätze verbergen sich oft dort, wo man keinen Eintrag sieht.
Die New York Public Library hat mehr als 20.000 kartografische Werke online verfügbar gemacht. Der Schwerpunkt liegt auf den Vereinigten Staaten. So kann man etwa eine 150 Jahre alte Karte von Kalifornien samt seiner Bezirke erkunden. Alle Karten stehen zum freien Download zur Verfügung.
Auch die Sammlung von David Rumsey ist US-lastig, es finden sich aber darüber hinaus etliche Karten von deutschen Städten aus der Zeit vor 1900. Toll: Diese lassen sich isoliert betrachten oder als Overlay über einen aktuellen Stadtplan legen. Wer nach weiteren Kartenanregungen sucht, wird zudem im Blog von Open Culture fündig, das breiter aufgestellt ist und auch über Themen wie Vogelflug-Karten berichtet. (Tobias Engler/hob@ct.de)
Datenschutz-Kartografie
https://dataprotection-landscape.com
Das gewachsene Datenschutzrecht stellt sich Laien als dichtes Gestrüpp von Gesetzen und Verordnungen dar. Auch deshalb kursieren in der Öffentlichkeit viele Fehlinterpretationen und unsinnige Meinungen. Der Jurist Winfried Veil und der Datenethik-Professor Stefan Heinemann haben mit Dataprotection Landscape einen spannenden Versuch gestartet, den Regelungswust thematisch zu strukturieren und optisch aufzubereiten.
Sie visualisieren einzelne thematische Gebiete als Kacheln („Dialogfelder“). Über die Hauptrubriken „Recht“, „Ökonomie“ und „Ethik“ gelangt man immer tiefer hinein in die Welt des Datenschutzes. Naturgemäß nehmen die Regelungen der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) viel Raum ein. Zur Sprache kommen aber etwa auch die Institutionen, Kritik am Datenschutz, Reformkonzepte und Rechtsprechung. Wer sich hier durchklickt, bekommt ein Gefühl für die vielen Dimensionen dieses Themas, ohne dröge Rechtsliteratur oder Fachaufsätze lesen zu müssen.
Zusammen mit mittlerweile vielen freiwilligen Autoren nehmen sich Veil und Heinemann auch ganz aktueller Themen an. So haben sie den Koalitionsvertrag der neuen rot-grün-gelben Bundesregierung auf datenschutzrelevante Aussagen hin abgeklopft und in der Rubrik „Recht“ als eigene Matrix aufbereitet. Diese verschafft einen prima Überblick darüber, welche Buzzwords, etwa „Datendrehscheiben“ oder „Datenqualität“, bereits mit konkreteren Projekten verknüpft sind. (hob@ct.de)
Kreativer Overload
Neal Agarwal bezeichnet sich selbst als „Entwickler mit einer Leidenschaft für kreatives Programmieren“. Dieser Passion frönt er offensichtlich in der Freizeit sehr oft, wie die tollen kleinen Web-Projekte auf seiner Site neal.fun belegen. Agarwal bereitet mal simple Statistiken fantasievoll und interaktiv auf (zum Beispiel „Baby Map“), dann wieder erfindet er einen visuell ungemein hübschen Zeitvertreib und lässt die Besucher Steine übereinander stapeln („Rocks“).
Es ist unmöglich, hier all die tollen Umsetzungen einzeln zu würdigen. Besonders stark fanden wir Agarwals Ideen, den Nutzer durch Skalen wandern zu lassen: Die Visualisierung „The Size of Space“ etwa setzt die Größe der ISS-Raumstation in Verhältnis zu Asteroiden, später zu Planeten. In „The Deep Sea“ taucht man langsam von der Meeresoberfläche hinab in den Ozean und bestaunt dabei Meerestiere, die in entsprechender Tiefe zu Hause sind. Achtung: Obwohl es nur ein riesiges Bild ist, kann dabei schnell mal eine ganze Mittagspause draufgehen! (hob@ct.de)
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