c't 5/2022
S. 114
Test & Beratung
Notebook

Modularmobil

Frameworks modularer und reparierbarer Laptop

Die Firma Framework verkauft alle Komponenten ihres „Laptop“ als Ersatzteile, um dem Notebook ein langes Leben zu ermöglichen. Im Test überzeugt das nachhaltig konzipierte Gerät – und die individuelle Konfigurierbarkeit umfasst nicht nur das Innenleben, sondern auch die Schnittstellen.

Von Florian Müssig

Notebooks wurden in den letzten Jahren immer flacher und leichter, doch das hat auch seinen Preis. Akkus, die man ohne Werkzeug wechseln kann, findet man bestenfalls noch bei teuren Business-Notebooks; kaputte Scharniere lassen sich lediglich in Kombination mit dem gesamten Deckel ersetzen. Und selbst das gilt nur, wenn man nach vier Jahren – was eigentlich kein Alter ist – überhaupt noch Ersatzteile bekommt: Die meisten Hersteller halten sie bloß so lange vorrätig, wie Garantieansprüche zu erfüllen sind [1]. Der freie Markt hilft ebenfalls nicht: Es gibt anders als bei Desktop-PCs schließlich keine standardisierten Komponenten, sondern gerätespezifisch individuelle Bauformen – egal ob beim Akku, Mainboard oder Deckelscharnier.

Dieser wenig nachhaltigen Situation tritt der Neuling Framework entgegen: Wie beim Smartphone-Anbieter Fairphone gehört Reparierbarkeit ausdrücklich zum Konzept seines schlicht Laptop getauften Geräts dazu – weshalb alle Komponenten in sinnvoll heruntergebrochenen Baugruppen einzeln als Ersatzteile nachgekauft werden können. Der mangelnden Standardisierung tritt Framework mit einer eigenen Spezifikation entgegen: Die Abmessungen und Anschlüsse der Mainboards wurden so festgelegt, dass auch die Nachfolgegeneration ins gleiche Gehäuse passt – damit bleibt auch alles andere kreuzkompatibel.

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