c't 6/2022
S. 180
Tipps & Tricks

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Alle bisher in unserer Hotline veröffentlichten Tipps und Tricks finden Sie unter www.ct.de/hotline

Schwacher Bass bei In-Ear-Kopfhörern

Beim Test von In-Ear-Kopfhörern schreibt Ihr oft, dass der Bass übertrieben laut sei. Ich habe mir neue In-Ears gekauft und muss hingegen feststellen, dass der Bass kaum vorhanden ist und Musik sehr dünn klingt. Woran liegt das?

Damit In-Ears tiefe Frequenzen auf das Trommelfell übertragen können, muss die elastische Manschette Ihren Gehörgang möglichst gut abdichten. Sind die Manschetten etwas zu klein oder Ihr Gehörgang etwas zu groß, dann kann Luft entweichen, wodurch der Basspegel massiv einbricht. Probieren Sie also ruhig größere (oder auch kleinere) Manschetten aus, die der Hersteller den In-Ears beilegt und vergleichen Sie die Basswiedergabe.

Einige neuere Modelle wie etwa die AirPods Pro von Apple messen den Schalldruck im Ohrkanal und passen den Basspegel automatisch an, wenn die Manschetten nicht optimal abdichten. Sie können zudem über spezielle Ventile den Luftdruck ausgleichen und damit das unangenehme Propfengefühl mindern. Aber auch hier lohnt ein Klangvergleich mit anderen Manschettengrößen. (hag@ct.de)

Für die saubere Wiedergabe tiefer Töne müssen die elastischen Manschetten von In-Ears (im Bild: Mackie MP-240) den Gehörkanal gut abdichten. Liegen mehrere in unterschiedlichen Größen bei, testen Sie gegebenenfalls ein anderes Paar.

Windows-Installation: Keine Lizenzbedingungen

Ich habe in Hyper-V eine neue VM erstellt, in die ich Windows installieren will. Nach Start des Setup-Programms von der eingehängten ISO-Datei musste ich kurz pausieren. Als ich die Installation fortsetzen wollte, kam eine Meldung: Die „Microsoft-Software-Lizenzbedingungen“ wären nicht auffindbar. Die ISO-Datei funktioniert in anderen VMs; andere ISOs in dieser VM jedoch mit derselben Fehlermeldung auch nicht. Was ist da los?

Schuld sind in diesem Fall weder die ISO-Abbilder noch die davon gestarteten Setup-Programme. Stattdessen stolpern Sie über die RAM-Verwaltung von Hyper-V. Standardmäßig ist in einer Hyper-V-VM die Option „Dynamischer Arbeitsspeicher“ aktiviert: Die VM bekommt im laufenden Betrieb nicht dauerhaft die gesamte als RAM eingestellte Menge zugeteilt, sondern nur so viel, wie zurzeit wirklich nötig ist. Der Rest steht währenddessen wieder dem Wirt zur Verfügung. Erst wenn die VM mehr Arbeitsspeicher braucht, teilt ihr Hyper-V diesen wieder zu, und zwar bis zur eingestellten Maximalmenge.

Auch in Ihrem Fall dürfte Hyper-V die RAM-Menge reduziert haben, und zwar auf einen so niedrigen Wert, dass dem Setup-Programm der Speicher nicht ausreicht, um aus dem Installationsimage temporär die Lizenzbedingungen auszulesen. Das Installationsimage liegt (zusammen mit weiteren) standardmäßig in einer mehrere GByte großen Datei namens Install.wim im Ordner Sources.

Bei einer Windows-Installation findet das Setup-Programm keine Lizenzbedingungen? Bei VMs in Hyper-V kann die Option „Dynamischer Arbeitsspeicher“ schuld sein, bei echter Hardware ein zu kleiner oder defekter Arbeitsspeicher.

Abhilfe: Erhöhen Sie in den Einstellungen der VM unter „Arbeitsspeicher/Dynamischer Arbeitsspeicher“ den Wert bei „Minimaler RAM“ auf mindestens 2048 oder besser 4096 MByte oder deaktivieren Sie den dynamischen Arbeitsspeicher.

Das Problem kann übrigens auch auf echter Hardware auftreten, wenn zu wenig oder defekter Arbeitsspeicher verbaut ist. (axv@ct.de)

WLAN-Kanalautomatik versus Bluetooth

Sie empfehlen im WLAN-Ratgeber der c’t 4/2022, bei Routern die Kanalwahlautomatik zu aktivieren, damit sich Geräte den jeweils optimalen Funkkanal selbst suchen können. Gibt es dabei noch Weiteres zu beachten?

Ja, ein Detail ist wichtig, falls Sie Geräte mit Bluetooth-Low-Energy-Schnittstelle (BLE) verwenden: Prüfen Sie, ob die Automatik Ihres Routers im 2,4-GHz-Band das Kanalraster 1, 6, 11 verwendet. Zwar verschenkt man in der EU damit einen 20-MHz-Kanal (drei statt der bei 1, 5, 9, 13 möglichen vier). Aber dieses Raster verhindert Interferenzen zwischen BLE- und WLAN-Geräten. Denn BLE kann für seine Ankündigungen nur drei Bluetooth-Kanäle zwischen den WLAN-Kanälen 1, 6 und 11 nutzen. Dort finden sich BLE-Geräte ohne langwierige Suche und können ihre Energiesparfunktionen optimal ausspielen. (Guido R. Hiertz/ea@ct.de)

Bei Fritzboxen sollte das bei „WLAN-Autokanal inklusive Kanal 12/13 ...“ entfernte Häkchen dafür sorgen, dass sie im 2,4-GHz-Band Platz für Bluetooth-Low-Energy-Geräte lassen.

Windows: Separate Partition für Programme?

Gelegentlich höre oder lese ich den Rat, unter Windows genutzte Anwendungen in eine separate Partition zu installieren. Was ist da dran?

Dahinter steckt üblicherweise die Idee, dass die Anwendungen unangetastet bleiben sollen, wenn Windows frisch installiert oder aus einem zuvor erzeugten Abbild (Image) wiederhergestellt wird. Das klappt in der Realität nur leider in den meisten Fällen nicht. Denn selbst wenn Sie eine Anwendung beispielsweise auf D: installieren, wird das Setup-Programm der Anwendung womöglich trotzdem diverse Daten auf jener Partition ablegen, in der Windows installiert ist (üblicherweise C:).

Das gilt für viele benutzerspezifische Einstellungen, die in Ihrem Benutzerordner etwa unterhalb des versteckten Ordners AppData landen, aber auch für allgemeine Einstellungen der Anwendung für alle Nutzer unter C:\ProgramData. Von einer Anwendung erzeugte Daten landen je nach Typ gern in Ihrem Benutzerprofil unter Bilder, Dokumente, Musik oder Videos. Dass Anwendungen dort Dateien speichern, bekommen Sie womöglich nicht einmal mit, weil es etwa Dokumentenvorlagen oder Spielstände sind, die Sie eigentlich bloß in der Anwendung oder im Spiel selbst verwalten. Hinzu kommt, dass Anwendungen Einstellungen in der Registry speichern können. Schließlich: Was eine Anwendung wo speichert, hängt von Lust und Laune ihrer Programmierer ab. Es lässt sich also nicht allgemein vorhersagen.

Die Folge davon ist, dass viele nicht auf C: installierte Anwendungen Probleme verursachen, sobald Sie Windows sauber neu installieren oder aus einem Image wiederherstellen. Die Bandbreite reicht dabei von verlorenen Einstellungen für einen oder alle Nutzer über Startprobleme der Anwendung bis hin zum Datenverlust.

Eine Ausnahme gibt es allerdings: Sogenannte Portable Apps kommen ohne Installation aus und speichern alles in dem Verzeichnis, in dem sie installiert sind. Das „Installieren“ beschränkt sich dabei üblicherweise auf das bloße Entpacken. Solche Portable Apps wurden ursprünglich erfunden, um sie auf USB-Sticks herumtragen zu können. Heutzutage bieten sie sich eher für die Trennung von Betriebssystem und Anwendungen an. Ihre Stärken spielen sie aber vor allem dann aus, wenn Sie sie in einen Cloudspeicher wie OneDrive oder Dropbox packen – dann haben Sie die Anwendungen auf all Ihren Rechnern synchron, und sobald Sie auf einem Rechner eine Einstellung in der App ändern, gilt sie auch gleich auf Ihren anderen Rechnern. Mehr dazu lesen Sie in mehreren Artikeln in c’t 21/2017 ab Seite 108. (axv@ct.de)

Smartphone entsperren mit Samsung-Account

Immer wieder nörgelt mein neues Samsung-Smartphone, dass ich mir doch einen Samsung-Account einrichten soll. Aber ich finde keinen wirklich relevanten Vorteil. Übersehe ich etwas?

Es gibt eine Spezialfunktion, die Geld sparen kann: „Find My Mobile“ (findmymobile.samsung.com) funktioniert nur, wenn Sie einen Samsung-Account angelegt haben. Der Witz daran ist nicht so sehr die namensgebende Ortungsfunktion für ein unauffindbares Handy, die auch Google anbietet. Im Notfall hilfreich ist die Möglichkeit, das Smartphone über diesen Zweitkanal zu entsperren, wenn zu häufig eine falsche PIN oder ein falsches Entsperrmuster eingegeben wurde oder diese vergessen wurden.

Ohne Samsung-Account muss man das Smartphone in einem solchen Fall samt Kaufnachweis zum Samsung-Kundendienst einschicken und gegen Bezahlung entsperren lassen. Ein c’t-Leser wies uns darauf hin, dass häufig Großeltern vor diesem Problem stehen, die ihre Enkelkinder mit dem Smartphone spielen ließen.

Mit einem Samsung-Account lässt sich das Smartphone entsperren, wenn man zu oft eine falsche PIN eingegeben oder diese vergessen hat.

„Find My Mobile“ ermöglicht zudem auch, ein gestohlenes Smartphone aus der Ferne zu sperren oder sämtliche Daten zu löschen. Ein Nachteil ist, dass Sie Daten außer an Google auch noch an Samsung senden. Die Zugangsdaten für einen solchen selten genutzten Notfalldienst sollten Sie sich auf Papier notieren und an einem sicheren Ort verwahren; ein sicheres, ausreichend langes Passwort ist essenziell. (ciw@ct.de)

Leicht überhöhte YouTube-Kosten

Die Abbuchung für mein YouTube-Abo ist immer ein bisschen zu hoch – egal, ob ich mit Kreditkarte, PayPal oder Debitkarte zahle. Wie kommt das? Was kann ich dagegen tun?

YouTube rechnet die Abogebühren offenbar über einen britischen Dienstleister ab. Damit gilt die Zahlung für Geldinstitute als Auslandszahlung, selbst wenn sie in Euro erfolgt. Diverse Geldinstitute schlagen dafür Gebühren auf.

Es gibt Abhilfe: Kaufen Sie Google-Play-Geschenkgutscheine und laden Sie diese in ihr eigenes Google-Play-Konto. Dann können Sie mit diesem Guthaben ihre YouTube-Abokosten bestreiten und die Bankgebühren für die Auslandszahlung fallen weg. Diese umständliche (und für Google absurd teure) Lösung empfiehlt unseres Wissens sogar der YouTube-Kundendienst. (Daniel AJ Sokolov/swi@ct.de)

MS Office 365: Schnellzugriffssymbole

Nach einem Update von Office (Microsoft 365) sind plötzlich all meine Symbole in der Titelleiste von Word und Excel verschwunden. Ich hatte da zum Beispiel eine Schaltfläche, mit der ich das aktuelle Dokument ohne Umweg ausdrucken kann. Was ist da passiert?

In einem der jüngeren Updates, das wie für Microsoft üblich die Rechner der Kunden nur nach und nach erreicht hat, bekamen die Office-Programme ein leicht überarbeitetes Design. Das fällt vor allem dadurch auf, dass die Menübänder (Ribbons) jetzt in einem Rahmen mit deutlich abgerundeten Ecken eingefasst sind.

Im Zuge des Updates hat sich auch die Schnellstartleiste verändert. Anders als vorher lässt sie sich jetzt ein- und ausblenden. Dummerweise ist sie nach dem Update standardmäßig ausgeblendet. Das lässt sich aber leicht beheben: Klicken Sie mit der rechten Maustaste in den linken Bereich der Titelzeile und wählen aus dem Menü den Eintrag „Symbolleiste für den Schnellzugriff anzeigen“.

Die Schnellstartleiste erscheint nun rechts neben den nicht entfernbaren Schaltflächen „Automatisches Speichern“ und „Speichern“ (Diskettensymbol). Sollte sie hingegen zwischen Menüband und Textbereich stehen, können Sie sie mit einem Klick auf das Ausklappsymbol rechts und Auswahl von „Über dem Menüband anzeigen“ in die Titelzeile verfrachten.

Nach dem jüngsten Design-Update fehlt bei den MS-Office-Programmen unter Umständen die Schnellstartleiste in der Titelzeile. Sie lässt sich per Menübefehl wieder hervorholen.

Eine Zeitlang können Sie noch auf das alte Design wechseln. Dazu klicken Sie auf das Megafon-Symbol rechts oben in der Titelleiste, worauf sich am rechten Rand der Bereich „In Kürze verfügbar“ öffnet. Schieben Sie den Schalter neben „Probieren Sie die neue Umgebung aus“ auf Aus und starten das Programm neu. Diese Option will Microsoft allerdings in einem kommenden Update entfernen. (swi@ct.de)

Site-to-Site-VPN bei Fritzbox 4060

In der c’t 4/2022 haben Sie die Fritzbox 4060 mit der neuen Hardware-Basis getestet. Die hat den Fritz-VPN-Durchsatz beim Fernzugang aus fremden Netzen ja ganz schön beschleunigt. Aber wie sieht es mit der LAN-zu-LAN-Kopplung aus?

Den Site-to-Site-Betrieb (AVM: LAN-LAN-Kopplung) konnten wir leider erst nach Redaktionsschluss der besagten Ausgabe mit einer zweiten Fritzbox 4060 testen. Zwischen den LANs der Boxen gingen rund 750 Mbit/s durch, wobei die Router mit DHCP am WAN-Port im selben vorgelagerten Netz über einen Gigabit-Switch verbunden waren. AVM gibt an, mit einer anderen Konstellation bis zu 1150 Mbit/s gemessen zu haben. (ea@ct.de)