Leserforum
Abgehobene Träume
Standpunkt: Facebook/Meta, c’t 6/2022, S. 3
Ich denke, im Silicon Valley träumt man von einer Art virtueller 3D-Megawelt wie die „Oasis“ aus Ready Player One. Und zwar nicht nur bei Facebook/Meta, sondern auch darüber hinaus; siehe ct.de/ykv5 [Artikel auf heise online zu einem unternehmensübergreifenden Konsortium, das sich mit der Ethik in virtuellen Räumen beschäftigt, Anm. d. Red.]. Allerdings glaube ich kaum, das so etwas gerade von Facebook kommen kann.
M76
Artikel: „Wie das Metaversum zum Safe Space werden könnte“: ct.de/ykv5
Recht auf langsames Internet
Was das Recht auf Versorgung mit schnellem Internet wirklich bringt, c’t 6/2022, S. 32
Viel wichtiger fände ich, dass die Provider verpflichtet werden, weiterhin „langsames“ Internet zu entsprechenden Konditionen anzubieten, auch wenn sie gerade ein Gebiet teuer auf 50 Mbit/s oder mehr ausgebaut haben.
xyrxmir
Angefangene Baustellen
Im Wettstreit um die Förderung werden aber nun viele Baustellen angefangen und nicht beendet. Wir (ein Dorf mit knapp 100 Grundstücken) sollen Glasfaser der Telekom bekommen (Frühjahr 2021). Bei uns liegt nun eine Ader im Keller – seit Oktober 2021. Das war aber auch der letzte Tag, an dem man einen Bautrupp der Telekom bei uns im Ort gesehen hat.
Auf Nachfrage wird dann gesagt: „Nach dem Bau der Glasfaserkabel im Haus und an den Verteilerkästen stehen nun umfangreiche und systematische Dokumentationsarbeiten in unseren Systemen an, diese sind zwingend notwendig, um die Verbindung im Glasfasernetz gewährleisten zu können. Daher ist uns die Benennung eines genauen Termins leider nicht möglich. [...]“
Volker Zinn
Privatwirtschaft ist der Schlüssel
SPD-Digitalsprecher Jens Zimmermann über die Pläne der Ampel-Koalition, c’t 6/2022, S. 70
Ich hätte erwartet, dass Sie auch die IT-Wirtschaft zu Wort kommen lassen, denn nur die wird in der Lage sein, die Probleme zu lösen. Aber man lässt sie nicht und gibt ihr auch kein Geld.
Da lohnt ein Blick in die Vorzeigeländer Dänemark und Estland. Diese Länder haben die nötige Software nicht selbst umgesetzt, sondern Konzepte mit der Privatwirtschaft entwickelt und die Umsetzung dann öffentlich ausgeschrieben. In Deutschland versucht man dagegen mehr und mehr staatliche IT-Unternehmen zu etablieren, welche Milliarden Steuergelder aufsaugen, aber viel zu ineffizient und zu teuer sind.
Wir gehören zur Weltspitze, haben aber Verwaltungen, die im IT-Mittelalter verweilen, weil sie die hervorragenden Kapazitäten im eigenen Lande nicht nutzen – angeblich, weil das Ausschreibungsrecht, das sie selbst eingeführt haben, zu aufwendig ist.
Das fehlende Vertrauen in die IT-Wirtschaft ist auch daran zu sehen, dass nun gefordert wird, es solle alles Open Source gemacht werden (wo private Unternehmer ihr eigenes Geld investiert haben). Die Lösungen der staatlichen IT-Unternehmen aber sind vollständig geschlossener Code, obwohl zu 100 Prozent staatlich finanziert.
Detlef Sander, Geschäftsführer Databund e.V.
True Split für Teams
Test: Übergroße Displays von 34 bis 49 Zoll, c’t 6/2022, S. 102
Ich bin in der IT bei einem großen Konzern im Umfeld Beschaffung Client-Hardware zuständig. Die doch recht flapsige Bemerkung zum Lenovo-ThinkVision-Monitor „Der True-Split-Modus ergänzt PbP um eine Spielart“ zeigt mir, dass hier nicht der tatsächliche Grund für diese Technologie erkannt wurde, nämlich Microsoft Teams.
Im Businessumfeld wird noch häufig mit zwei Monitoren am Arbeitsplatz gearbeitet. Doch immer häufiger kommt der Wunsch der Anwender nach einem großen Monitor, zum Beispiel 34 Zoll curved. Was hat dies jetzt mit Teams zu tun? Teams kann entweder ein Fenster (Programm) in einem Meeting teilen oder den ganzen Bildschirm.
Viele Anwender wünschen bei großen Monitoren die Möglichkeit, nur einen Teil – so wie bei zwei Monitoren – zu teilen. Genau hier setzt True Split von Lenovo an. Solange Microsoft mit Teams keine bessere Lösung implementiert, ist True Split eine elegante Lösung für Business-Anwender.
Jörg Toller
Aufgeblähte Indexe
Ein Plädoyer für UUIDs in Datenbanken, c’t 6/2022, S. 138
Zwar ging es im Artikel primär um MySQL und MariaDB, aber auch in anderen relationalen Systemen gibt es diese Diskussion schon sehr lange. Hier meine zwei Cent zur Microsoft-SQL-Server-Welt. Dort gibt es immer wieder die Frage, ob man GUIDs verwenden sollte für verteilte Szenarien. Und die eindeutige Antwort ist meist: Ja, aber …
Man sollte diese nicht blind als Primärschlüssel verwenden, da dieser sehr häufig mit dem Cluster Key gleichgesetzt wird. Damit würde man sich dann die GUID in jede Index-Zeile ziehen, da der Cluster Key ja immer (unsichtbar) dabei ist. Das bläht Non-Clustered Indexe unglaublich auf und hilft auch niemanden.
Immer dran denken, dass der SQL Server alles, was er liest (und scannt), im Hauptspeicher parken muss. Und dieser ist bei vielen Umgebungen meist ein Flaschenhals. Also GUIDs gern für verteilte Szenarien, aber sich im Klaren sein, dass das einen sehr merklichen Einfluss auf die spätere Performance einer Lösung haben kann.
Sascha Lorenz
Linux loswerden
Linux-Distribution neben Windows installieren, c’t 6/2022, S. 160
Interessant und wichtig wäre noch: Wie bekomme ich die neben Windows installierte Linux-Distribution unfallfrei wieder los? Das heißt: Grub wieder weg und nur noch Windows.
Werner Maurer
Löschen Sie über die Windows-Datenträgerverwaltung die Linux-Partition(en) und weisen Sie den frei gewordenen Speicher wieder Windows zu. Entfernen Sie im BIOS-Setup der UEFI-Firmware den Eintrag zu Ubuntu.
UEFI-Modus hat geholfen
Der Hinweis, für die Bootmenü-Auswahl den USB-Stick im UEFI-Modus auszuwählen, hat geholfen. Ich habe damit Linux Mint Mate auf einer externen SSD installiert mit drei Partitionen: EFI, System mit EXT4 und Swap. Den Bootloader wollte ich nicht auf meiner internen Windows-SSD haben und habe diesen in die EFI-Partition installieren lassen.
Damit hat zum ersten Mal eine Linux-Installation sauber geklappt. Vorher ohne UEFI-Modus hat immer das Installieren des Bootloaders entweder nicht geklappt oder merkwürdige Fehler verursacht, obwohl ein Neustart der externen SSD klappte.
John22
Spekulationsblase
Wer vom NFT-Hype profitiert – und wer verliert, c’t 5/2022, S. 32
Man kann natürlich argumentieren, dass auch alte Briefmarken und viele andere Sammelgegenstände keinen oder kaum inhärenten Wert haben und trotzdem Geld dafür gezahlt wird, weil es nur auf den Markt ankommt.
Aber knapp 100 Millionen für ein paar Bits ohne klar definierte Rechte sind schon sehr siegessichere Anwärter für einen Ehrenplatz auf der Liste geplatzter Spekulationsblasen, vermutlich gemeinsam mit ihren Kryptowährungsverwandten.
Ich überlege noch, ob ich nicht doch zur Absicherung gegen eine Fehleinschätzung ein günstiges Exemplar in Second Life aufhängen sollte.
Siegfried Lenz
Geldwäsche
NFTs sind erfunden worden, weil sehr viele Kriminelle ihre Krypto-Coins waschen müssen. Warum sollte man sonst für ein hässliches computergeneriertes Affenbild, das jeder kopieren kann, Geld zahlen? Natürlich gibt es nun, da ein Markt entstanden ist, einige Knalltüten, die denken, dass sie hier Geschäfte machen können. Das ist dann das legale Rauschen, das die Kriminellen brauchen, um ihr Geld legal zu machen.
Don Karto
Vorsicht bei Nanostoffen
DNA-Maschinen und lebendige Zellknäuel in der Medizinforschung, c’t 5/2022, S. 134
Die Möglichkeiten, im Erbgut des Lebens wie mit einem bunten Mix aus Lego-Bausteinen herumzuspielen, klingen aus technischer Sicht natürlich faszinierend. Man findet schier ungeahnte Möglichkeiten des Kombinierens, Modifizierens und Erschaffens vor.
In Bezug auf Lebewesen wie Mensch und Tier mahne ich jedoch zur Vorsicht, trotz oder gerade wegen aller Euphorie: Noch nie hat jemand die Wirkung von Nanostoffen im Körper ausreichend erforscht, zumindest erfährt man davon nichts in den üblichen Medien. Mein letzter Stand ist, dass sich Nanotechnologie im Körper anreichert und von körpereigenen Systemen wie dem Immunsystem nicht erkannt wird (weil sie viel zu klein dafür ist), wodurch unklar ist, was auf Dauer mit ihr geschieht.
Michael Schauberger
Ergänzungen & Berichtigungen
Mikro- statt Millisekunden
Raspi: Servos und Sensoren ansteuern, c’t 6/2022, S. 28
Das Echo-Signal ist 604 Mikrosekunden breit, wie im Oszillogramm beschriftet, nicht Millisekunden, wie es in der Bildunterschrift steht.
Schein- statt Blindleistung
USVs schützen PCs vor Datenverlusten durch Stromausfall, c’t 6/2022, S. 108
Die von den USV-Herstellern angegebene Leistung in Voltampere (VA) ist nicht die Blindleistung, sondern die Scheinleistung, die sich aus der nutzbaren Wirkleistung und der Blindleistung zusammensetzt.
Berliner Bibliotheken online
Ein Überblick über bekannte und exotische E-Book-Reader und Leseplattformen, c’t 5/2022, S. 60
Anders als in der Tabelle dargestellt können Bürger sich in Berlin auch online beim Verbund der Öffentlichen Bibliotheken (VÖBB) anmelden.
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