c't 1/2023
S. 87
Test & Beratung
Digital Audio Workstation

Freie Klangmaschine

Mit dem neuen Clip Launcher erinnert die freie Audioschnittsoftware Ardour 7 an Ableton Live. Weitere Neuerungen sind gezielt für Podcast-Produktionen gedacht.

Ardour 7 ist ein großes Update, das vor allem den technischen Unterbau der Audisoftware modernisiert. Damit unterscheidet die offene Digital Audio Workstation (DAW) nun besser zwischen der für Musiker relevanten Musical Time (Takte und Schläge) und der für millisekundengenaues Arbeiten gedachten Audio Time (Samples). So soll Ardour 7 Fehler durch ungenaue Umrechnungen vermeiden und ungünstig platzierte MIDI-Events nicht mehr verschlucken.

Das sanierte Fundament nutzt auch der neue Clip Launcher für Loop-basiertes Arbeiten. Der befindet sich im neuen Cue-Fenster, einem zusätzlichen Mixer. Jede dort erstellte Spur fasst bis zu 16 Clips, die einzeln oder gemeinsam als Loop abgespielt werden. Die namensgebenden Cues sind spurenübergreifende Zeilen, beispielsweise Song-Parts wie Refrain oder Intro. Die Cues spielt man über mit Buchstaben beschriftete Knöpfe ab, die links in einer Seitenleiste angeordnet sind. Im Editor-Fenster integriert man diese Cues über Cue-Marker in den eigentlichen Song. Funktionen wie direkt in Clip-Slots hinein aufnehmen oder eine dynamische Slot-Anzahl wollen die Entwickler später nachreichen.

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