c't 13/2023
S. 152
Praxis
Festplatten vor Linux verstecken

Verschwindibus

Interne Festplatten vor Linux verstecken

Dank schneller USB-Anschlüsse können Sie neue Linux-Distributionen problemlos auf einer externen SSD ausprobieren. Doch der Bootloader landet oft trotzdem auf dem PC-internen Massenspeicher. Wir verraten, wie man den wirksam vor den Linux-Installern versteckt.

Von Mirko Dölle

Der Plan ist eigentlich genial einfach: Um das neueste Ubuntu, Manjaro oder openSUSE Linux auszuprobieren, installiert man es auf einer externen SSD. Gefällt Ihnen die Distribution nicht oder fehlen Treiber, löschen Sie die SSD wieder und probieren die nächste Distribution aus – oder booten einfach Ihr gewohntes Betriebssystem von der internen Festplatte oder SSD. Ist das externe Laufwerk nicht angeschlossen, sollte es keinen Hinweis auf die Testinstallation geben.

Doch in der Praxis hinterlassen manche Distributionen auch dann Spuren auf dem internen Massenspeicher Ihres PCs, wenn Sie sie auf einem externen Laufwerk installieren. Der Knackpunkt ist dabei der EFI-Bootloader für UEFI-Firmwares: Damit die Bootreihenfolge in der Mainboard-Firmware nicht umgestellt werden muss, installieren manche Distributionen wie zum Beispiel Ubuntu 22.10 ihren Bootloader auf der EFI-Partition der internen Festplatte und tragen ihn zusätzlich als Standard-Bootloader ein. Fehlt das externe Laufwerk, startet dennoch der Bootloader der testweise installierten Distribution, kann den Kernel aber nicht mehr finden. Wenn Sie also das gerade erschienene Ubuntu 23.04 auf einer externen SSD ausprobieren und sicherstellen wollen, dass es keine Veränderungen an Ihrer Festplatte oder SSD vornimmt, können Sie sie vor dem Installer verstecken.

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