Huhn vs. Ei
Windows on ARM – ein subjektiver Testbericht
Geht es nach unseren Hardwaretests, sind Windows-Geräte mit ARM-Prozessor ein Griff ins Klo – denn nach wie vor gibt es kaum native Software dafür, von Treibern ganz zu schweigen. Das hat mich neugierig gemacht: Wie schnell treibt mich so ein Gerät in den Wahnsinn, wenn ich es als Arbeitsrechner benutze?
Um Windows on ARM im Alltag auszuprobieren, habe ich mir das „Windows Dev Kit 2023“ ins Büro geholt, das mein Kollege Christof Windeck vor einem halben Jahr getestet hat [1]. Die Spezifikationen dieses kleinen Desktop-ARM-Rechners lassen auf den ersten Blick einen performanten Büro-PC erahnen: Acht Prozessorkerne, 32 GByte RAM, DisplayPort-Anschluss, LAN-Port – und sehr leise gekühlt ist das Teil auch noch. Nur steckt eben kein x86-PC-Prozessor drin, sondern die von Android- und iOS-Smartphones, aber auch von Apples M1- und M2-Macs bekannte ARM-Architektur. Und wenngleich der Snapdragon 8cx Gen 3 im Dev Kit nicht an die Rechenleistung des Apple M1 im Mac mini herankommt: Die kleine Microsoft-Kiste wirkt durchaus wie eine Antwort auf Apples kompakte Rechner.
Beim Verkabeln stellten sich die ersten Ernüchterungseffekte ein, die aber eher Microsoft anzulasten sind als dem ARM-Prozessor: keine native HDMI-Buchse und nur ein DisplayPort, vorne gar keine Buchsen, seitlich zweimal USB-C, hinten dreimal USB-A – wie praktisch, dass mein Monitor einen eingebauten USB-Hub hat. Audiobuchsen gibts nicht, für Teams & Co. muss also ein Bluetooth-Headset her. In diesem Umfeld fast schon unerwartet: die Anwesenheit der klassischen RJ45-Ethernet-Buchse. Die Windows-Einrichtung gleicht der von Windows 11 Pro in der x64-Variante.