c't 17/2023
S. 14
Aktuell
E-Health
Bild: David Inderlied / dpa

Gesundheitsrisiko Telematik

Technikpannen überschatten Neustart des E-Rezepts

Seit dem 1. Juli können Patienten bundesweit in Apotheken E-Rezepte mit ihrer Gesundheitskarte einlösen. Doch zum Start versagte die Telematikinfrastruktur erneut und leitete zudem über hunderttausend Krankmeldungen monatelang an falsche Adressaten, ohne dass dies auffiel.

Von Detlef Borchers

Die Digitalisierung des Gesundheitswesens soll nach den Worten von Gesundheitsminister Karl Lauterbach mit dem E-Rezept einen „Turbo-Schub“ bekommen: Neben den bekannten Verfahren Papierausdruck (altbacken) und Rezept-App (schick) kommt nun auch die Gesundheitskarte zum Einsatz. Mit ihr können Patienten in der Apotheke elektronische Rezepte einlösen.

Bislang bekam man für das E-Rezept entweder einen Papierausdruck mit Datamatrixcode, den die Apotheke per Scanner einliest, oder man zückte sein Smartphone mit einer App, die die E-Rezepte verwaltet. Um sich gegenüber der App zu authentifizieren, musste man seine Gesundheitskarte unter ein NFC-fähiges Smartphone halten und eine sechsstellige PIN eingeben. Diese Prozedur überforderte nicht nur ältere Patienten. Dazu trugen groteske Verfahren bei, mit denen einige Krankenkassen die Identität ihrer Mitglieder feststellen wollten, bevor sie ihnen Karte und PIN aushändigten.

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