c't 18/2023
S. 100
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Musikproduktion

Gib Gummi

Ableton Push 3 als eigenständige Audio-Workstation im Test

Viele Musiker bevorzugen Hardware-Instrumente gegenüber einer Digital Audio Workstation (DAW) auf einem Notebook, um neue Songs aufzunehmen oder live zu spielen. Ableton hat nun große Teile seiner DAW in den neuen Controller Push 3 integriert. So kann man auch ohne Computer Musik machen und dank MPE sowohl Synthesizer als auch Drums besonders lebendig spielen.

Von Hartmut Gieselmann

Die wichtigste Neuerung des Push 3 betrifft die Matrix aus 64 Gummitasten. Sie überträgt nun auch MPE-Parameter. MPE steht für MIDI Polyphonic Expression und erlaubt es, Töne zu verändern, indem man über die Gummitaste gleitet. So wischt man im Glissando horizontal von einer Note zur nächsten. Oder man bewegt den Finger auf und ab und verschiebt die Filterfrequenz, Druck ändert die Lautstärke per Aftertouch. Das Ganze funktioniert polyfon. Bei einem Akkord ändert also jeder Finger eine Note unabhängig von den anderen.

Die Tasten reagieren auf kleinste Bewegungen und Druckveränderungen und lassen sogar feine Vibratos zu. Das klappt mit MPE-fähigen Software-Instrumenten. Knapp 100 hat der Push 3 an Bord, von gesampelten Streichern und Bläsern bis zu Synthesizern und Flächen. Dazu kommen 22 MPE-Drums, die beim Fingerdrumming deutlich lebendiger klingen als andere Standard-MIDI-Sets, weil sich der Sound bei jedem Anschlag je nach Auftreffpunkt und Stärke verändert. Wer andere Instrumente per MPE steuern will, kann deren Parameter in Live mit dem integrierten MIDI-Plug-in „MPE Control“ verknüpfen.

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