c't 18/2023
S. 162
Tipps & Tricks

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Alle bisher in unserer Hotline veröffentlichten Tipps und Tricks finden Sie unter www.ct.de/hotline

Platz sparen mit OneDrive

Ich habe ein Notebook mit Windows 10 und nutze Microsoft OneDrive, um Dateien in der Cloud zu speichern. Trotzdem verbleibt ja stets eine Kopie der Dateien auf der Festplatte. Kann man OneDrive so konfigurieren, dass nach dem Hochladen die Datei nur noch in der Cloud ist, aber nicht mehr auf der Festplatte? Viele der Dateien brauche ich nur selten, und so könnte ich auf der notorisch vollen Festplatte einiges an Platz sparen.

Der Knopf „Speicherplatz freigeben“ weist OneDrive an, die Inhalte von Dateien nur noch in der Cloud zu speichern.
Der Knopf „Speicherplatz freigeben“ weist OneDrive an, die Inhalte von Dateien nur noch in der Cloud zu speichern.

Ja, das geht. Öffnen Sie dazu die Einstellungen von OneDrive, klappen Sie auf der Seite „Synchronisieren und sichern“ die „Erweiterten Einstellungen“ auf und klicken Sie unter „Dateien bei Bedarf“ den Knopf „Speicherplatz freigeben“ an. Windows bewahrt daraufhin von Ihren OneDrive-Dateien nur noch Platzhalter auf, die nur wenige Bytes belegen. Erst wenn Sie eine Datei, etwa zum Anzeigen oder Bearbeiten, öffnen, lädt OneDrive den eigentlichen Dateiinhalt wieder aus dem Internet nach.

Weil Sie sich auf ein Notebook beziehen, hier noch eine Warnung: Wenn Sie mit Ihrem Rechner häufig in Umgebungen mit instabiler Internetverbindung unterwegs sind, zum Beispiel Zug fahren oder fliegen, sollten Sie sich darüber im Klaren sein, dass Sie mit den auf OneDrive gespeicherten Dateien dann nicht mehr arbeiten können, solange Sie offline sind. Um einzelne, für Sie besonders wichtige Dateien oder Ordner von der Platzsparerei auszunehmen, können Sie sie im Explorer rechtsklicken und die Option „Immer auf diesem Gerät beibehalten“ aktivieren. (hos@ct.de)

Meine IP-Adresse auf der Kommandozeile

Es gibt im Internet diverse Seiten, die einem beim Aufruf die eigene öffentliche IP-Adresse verraten. Heise bietet mit dem Dienst „Meine IP-Adresse“ ja auch so etwas an. Ich bräuchte aber für ein Skript einen Kommandozeilenbefehl, der mir diese Information liefert.

Die externe IP-Adresse bekommen Sie zum Beispiel mit curl ifconfig.co. Den Befehl curl verstehen Linux und macOS seit jeher und Windows seit Windows 10. Mit den Parametern curl -4 beziehungsweise -6 können Sie wahlweise die IPv4- oder -v6-Adresse ausgeben lassen. Wenn Sie als Zieladresse ifconfig.co/city verwenden, liefert der Server sogar die Stadt, über ifconfig.co/json erhalten Sie ein ganzes Bündel von Informationen. Mit einem Browser aufgerufen liefert die zugehörige Website zusätzlich Ihren (vermuteten) geografischen Standort in einer netten Karte.

Das zugrundeliegende Projekt „echoip“ ist übrigens Open Source; den Code oder ein passendes Docker-Image für den eigenen Betrieb eines solchen Dienstes gibt es auf GitHub (siehe ct.de/y8s8). Alternativ können Sie mit curl auch ifconfig.io oder icanhazip.com befragen, um die IP-Adresse zu ermitteln. (ju@ct.de)

„Meine IP-Adresse“, echoip: ct.de/y8s8

Kurznamen für den App-Store ändern

Ich möchte meinen vor geraumer Zeit eingetragenen Nickname ändern, unter dem meine Beiträge in Apples App-Store erscheinen, finde dafür aber partout keine Option auf meinem iPhone.

Wir kennen bisher auch keinen Weg, diese Variable des Benutzerkontos auf einem iPhone zu ändern; das hat Apple anscheinend vergessen zu implementieren. Es gibt aber Wege auf Windows und macOS.

Auf dem Mac öffnen Sie zunächst die App-Store-App und klicken dann in der linken Spalte ganz unten auf den Namen. Klicken Sie dann auf „Accounteinstellungen“ und melden Sie sich mit Ihrer Apple-ID an. Navigieren Sie dann zum Abschnitt „Verwalten“ und klicken Sie auf „Kurznamen ändern“.

Unter Windows starten Sie zunächst die iTunes-App und wählen den Menübefehl „Account/Meinen Account anzeigen“. Melden Sie sich mit Ihrer Apple-ID an, wenn Sie dazu aufgefordert werden. Auf der Seite „Account-Daten“ scrollen Sie nach unten bis zu dem Bereich „Einstellungen“ und klicken auf „Kurznamen ändern“. (dz@ct.de)

Windows noch schneller herunterfahren?

Sie haben in c’t 15/2023 über die Tücken beim Herunterfahren von Windows berichtet. Sie erwähnen allerdings mit keinem Wort den Registry-Eintrag „WaitToKillServiceTimeout“, obwohl sich Windows damit doch noch schneller beenden lassen soll.

Stimmt, das hätten wir auch noch erwähnen können, dann allerdings mit einer deutlichen Warnung: Finger weg, sonst droht Datenverlust!

Hintergrund: Vor dem Herunterfahren des Systems müssen alle laufenden Dienste und Treiber beendet werden. Windows sendet ihnen dafür ein Signal und räumt ihnen eine gewisse Zeitspanne ein, sich zu beenden. Erst wenn sie „Fertig!“ melden, fährt Windows herunter. Sollte das jedoch nicht in einer festgelegten Zeitspanne passieren, geht Windows davon aus, dass der Prozess hängt, und schießt ihn ab. Und diese Zeitspanne legt der Wert von „WaitToKillServiceTimeout“ im Registry-Schlüssel „HKEY_LOCAL_MACHINE\System\CurrentControlSet\Control“ fest. Das kann jedoch nur helfen, wenn ein Prozess wirklich abgestürzt ist. Sollte er stattdessen noch damit beschäftigt sein, Daten zu sichern, kann so ein verfrühter Abschuss fatal enden. Handelt es sich beispielsweise um den Windows-Update-Dienst, der gerade mit dem Einspielen von Patches beschäftigt ist, könnte der Abschuss zu Schäden führen, die sich nur unter großen Schwierigkeiten oder sogar gar nicht beheben lassen. Und wenn der Prozess gerade mit dem Speichern Ihrer Arbeitsergebnisse beschäftigt ist, droht sogar Datenverlust. Solche Szenarien kosten Sie letztlich weit mehr Zeit, als Sie durch die paar beim Herunterfahren eingesparten Sekunden jemals gewinnen können.

Falls also wirklich ein Dienst oder Treiber abstürzt und damit das Herunterfahren verzögert, sollten Sie die Ursache für das Problem suchen: Prüfen Sie, ob es beispielsweise eine aktuellere Version oder einen Patch gibt.

Unter Windows XP gab es übrigens noch einen Registry-Eintrag namens „WaitToKillAppTimeout“, für den dasselbe gilt. Unter Windows 10 ist er aber standardmäßig nicht mehr vorhanden. (axv@ct.de)

Verschlüsseln statt löschen?

Ich möchte eine Festplatte (Magnetplatte, extern, USB, 4 TByte) löschen, bevor ich sie wegen einer Reklamation einsende. Überschreiben mit Ubuntu-Bordmitteln (Laufwerk formatieren mit der Option „Vorhandene Daten mit Nullen überschreiben“) dauert quälend lange: Von den anfangs geschätzten 22 Tagen waren nach einem halben Tag immer noch 5 Tage übrig. Stattdessen könnte ich das Laufwerk ja auch verschlüsseln, indem ich beim Formatieren die Option „Passwortgeschützter Datenträger (LUKS)“ wähle. Aber werden dabei auch die vorhandenen Daten verschlüsselt oder bezieht sich die Verschlüsselung nur auf die ab diesem Zeitpunkt neu geschriebenen Daten?

Ja, das Überschreiben dauert lange. Fünf Tage erscheint etwas übertrieben, aber eine typische 2,5-Zoll-Festplatte schafft beim Schreiben im Mittel so 80 MByte/s, wenn sie an einem USB-3.0-Port hängt. Das ergibt pro Minute grob gerundet 5 GByte, also pro Stunde rund 300 GByte. Bei einer Kapazität von 4000 GByte braucht die Platte also 13,3 Stunden für ein vollständiges Beschreiben. Wenn sie alle vorhandenen Daten verschlüsseln soll, dauert das eher länger, denn dann müsste sie ja jedes Byte auch erst lesen (sofern sie komplett gefüllt ist).

Beim Formatieren mit LUKS ohne die Überschreiben-Funktion passiert das aber nicht: Der Vorgang ist nach wenigen Sekunden erledigt. Zuvor auf der Platte vorhandene Daten, egal ob intakt oder bereits gelöscht, wären also wiederherstellbar.

Die Empfehlung lautet also: löschen, auch wenn es dauert. In Zukunft sollten Sie externe Datenträger vielleicht prinzipiell verschlüsseln, dann brauchen Sie sich im Fall der Fälle keine Gedanken mehr um die Vertraulichkeit Ihrer Daten zu machen. (ll@ct.de)

Kein neues Explorer-Fenster für USB-Stick

Mich nervt, dass Windows jedes Mal ein neues Explorer-Fenster öffnet, wenn ich ein USB-Laufwerk anstöpsele. Kann ich Windows das abgewöhnen?

Die Einstellungen unter „Automatische Wiedergabe“ legen fest, was passiert, wenn ein neuer Datenträger an den Rechner angeschlossen wird.
Die Einstellungen unter „Automatische Wiedergabe“ legen fest, was passiert, wenn ein neuer Datenträger an den Rechner angeschlossen wird.

Microsoft nennt das „Automatische Wiedergabe“. In den Einstellungen finden Sie die dazugehörigen Optionen unter „Bluetooth und Geräte“, alternativ gelangen Sie dorthin, indem Sie die Windows-Taste drücken und dann „Automatische Wiedergabe“ so lange buchstabenweise eintippen, bis der gleichnamige Suchtreffer erscheint. Dort können Sie die Funktion per Schiebeschalter entweder komplett lahmlegen oder individuell für Wechseldatenträger, Speicherkarten, erkannte Smartphones und so weiter konfigurieren. (axv@ct.de)

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