c't 18/2023
S. 6
Leserforum

Leserforum

KI gegen Ideenlosigkeit?

Standpunkt: Vom Ende der Geschichten aus Hollywood, c’t 17/2023, S. 3

Willkommen im allseits gelobten Zeitalter der Einfallslosigkeit und der Copy-Paste-Generation. Das fing mit der Musik an. Im Radio werden von fast allen Sendern, zumindest tagsüber, langweilige Baukasten-Ohrwurm-Charts von der Festplatte gespielt. Tag für Tag dieselbe Leier. Dann hat das Fernsehen dieses System entdeckt: immer wiederkehrend die gleichen Filme, mit seltener Einstreuung eines neueren.

Tja, wen wunderts, das Kino hat es auch erwischt. Die Zeiten der schönen, fantasievollen und spannenden Science-Fiction-Filme sind vorbei. Die Marvels und auch die Prequels von Star Wars konnten da ja noch mithalten. Das war noch eine schöne Bereicherung des Kinos. Aber die sind jetzt ausgelutscht. Selbst James Bond wurde zu einem Standard-Action-Kracher reduziert.

Irgendwie fehlt es an Fantasie und echten Innovationen, in der sogenannten Zukunft. Da man die nicht hat, holt man sich halt die Anregungen aus der allseits gehassten Vergangenheit und produziert Aufgüsse. Aber das Heil der heutigen Zeit ist ja schon da: KI, sie wirds richten, bestimmt. Wenn sie mal wirklich intelligent wird …

Stefan Schönauer Mail

Keine Erleichterung

Technikpannen überschatten Neustart des E-Rezepts, c’t 17/2023, S. 14

Dass die Ärzte eine Vergütungspauschale für die Anschaffung erhalten, zeigt ein Grundproblem auf: Die Telematikinfrastruktur erleichtert und verbessert den Arbeitsalltag nicht (genügend). Sonst würden die Praxen von sich aus investieren, wie sie das bei anderen Anschaffungen auch tun.

Björn Küstner Mail

Open-Source statt Play Store

Security-Checkliste Smartphones, c’t 17/2023, S. 72

Ich kann es echt nicht mehr hören, das Gewese um „externe Quellen meiden“. Wie oft schon wurden im offiziellen Play Store böswillige Apps entdeckt? Hat mal jemand die schiere Zahl an offiziellen Apps zusammengerechnet, die Betrug (Abo, Clickfraud), Spionage und/oder Hintertüren mitbringen? Wobei eine weitere Frage ist, ob in allen Fälle Googles Kontrollen versagten oder ob Google weggeschaut hat.

Gegenfrage: Wie oft ist dasselbe schon bei FOSS-Apps [Free and Open-Source Software, Anm. d. Red.] vorgekommen? Null-mal? Schlussfolgerung: Mit Apps von F-Droid bin ich sicher; mit Apps aus dem offiziellen Play Store kann man nie sicher sein. Wenn du eine App für eine Funktion suchst, dann sollte stets die erste Anlaufstelle F-Droid sein. An zweiter Stelle kommt der direkte Download bei vertrauenswürdigen Herstellern. Erst an dritter Stelle würde ich den offiziellen Play Store befragen.

Christoph Schmees Forum

Langlebige Disketten

Tausend Floppy-Disks, c’t 16/2023, S. 72

Ich habe noch einen Disketten-Satz von Windows 3.1, ob der noch installierbar ist, glaube ich allerdings nicht. Disketten sind halt vergänglich.

Siegfried Anton Mail

Falls Sie noch einen passenden Alt-PC und Zeit haben, versuchen Sie es. Disketten sind manchmal erstaunlich langlebig, anders als selbst gebrannte CD-ROMs. Ich habe es vor zwei Jahren selbst mit Erfolg ausprobieren dürfen: ct.de/-6237491.

Auf die Länge kommt es an

Security-Checkliste WLAN-Router, c’t 17/2023, S. 73

Im Artikel steht, man soll 20 bis 30 Zeichen für den WPA2-Schlüssel verwenden. Weshalb so wenig? Mein Schlüssel nutzt mit 63 Zeichen Länge das erlaubte Maximum voll aus. Jetzt höre ich schon den Einwand: Aber wie soll ich einen so langen Schlüssel fehlerfrei eingeben? Dazu meine Antworten:

Erstens, wie häufig kommt das überhaupt vor? Viele Geräte kann man per (vorübergehend aktiviertem) WPS oder per QR-Code einbinden. Wenn das nicht geht und man wirklich den Schlüssel manuell eingeben muss, dann doch nur beim allerersten Einbinden eines Geräts.

Zweitens, durch die Auswahl des Schlüssels kann man sich auch für die manuelle Eingabe das Leben erleichtern. Mein Schlüssel ist ein passend langer leicht merkbarer Satz, angereichert mit einigen Ziffern und Satzzeichen. Den kann jeder fehlerfrei eingeben und trotzdem ist er sehr sicher. So sicher, wie WPA2 sein kann.

Christoph Schmees Forum

Reserven eingeplant

Der Kampf gegen Chip-Manipulationen, c’t 17/2023, S. 126

In Ihrem Artikel steht: „Eine weitere offene Frage ist, ob sich ein Hardware-Trojaner nicht in den höheren Schichten des Chipaufbaus verstecken könnte.“ Das macht die Industrie schon selbst :–). Da die Maskenkosten mit kleineren Strukturbreiten enorm steigen, lohnt es sich, Reservebauelemente an strategisch günstigen Stellen einzubauen. Die Verdrahtung ist dabei so zu gestalten, dass Veränderungen wie das Einfügen, Abtrennen, Überbrücken oder Kurzschließen der vorgesehenen Bauelemente durch Änderung von möglichst wenigen Belichtungsmasken ausführbar sind.

Findet man einen Fehler, so lässt er sich hoffentlich mithilfe der Reservebauelemente durch eine geänderte Verdrahtung beheben, wozu nur wenige Masken neu angefertigt werden (im Idealfall genau eine). Das lässt auch ICs, die gerade in der Frontend-Produktionsphase sind, nicht automatisch zum Elektroschrott werden, wenn der Fehler nach Anlauf der Serienproduktion entdeckt wird, und wiegt somit die erhöhten IC-Kosten mehr als auf.

Marcus Nemes Mail

SSD stromlos lagern

SSD-Schnäppchen ohne Reue, c’t 17/2023, S. 164

Ich verwende eine M.2-NVME-SSD als Backup-Laufwerk in einem externen USB-Gehäuse. Jetzt habe ich gelesen, dass SSDs von Zeit zu Zeit mit Strom versorgt werden sollten, weil sonst ein Datenverlust droht. Stimmt das? Und falls ja: Wie oft sollte man dann eine SSD anschließen und wie lange, um einem solchen Datenverlust vorzubeugen?

Markus Brandt Mail

SSDs, besser gesagt die Flash-Zellen in den SSDs, verlieren tatsächlich ihre Ladung im Lauf der Zeit. Der Ladungsverlust wird dabei mit zunehmender Abnutzung stärker, oder im Umkehrschluss: Wenn Sie für das Backup eine neue SSD gekauft haben, dann haben ein paar GByte oder auch TByte die SSD noch lange nicht so abgenutzt, dass sich daraus ein Problem ergibt. Eine neue SSD kann ihre Ladung auch ohne Stromversorgung ein paar Jahre halten.

Eine stärker abgenutzte SSD einfach anzuschließen reicht aber zur Auffrischung nicht aus. Die SSD bekommt Datenfehler ja erst mit, wenn die Daten auch gelesen werden sollen. Im Prinzip müssten Sie zur Kontrolle alle Daten lesen, also beispielsweise das gesamte Backup wieder auf ein anderes Laufwerk kopieren. Stößt der SSD-Controller beim Lesen auf Probleme, so sorgt seine Fehlerkorrektur in der Regel für korrekte Daten, er wird die Datei dann jedoch an anderer Stelle neu abspeichern. Mehr dazu im Grundlagenartikel zur Datenerhaltung bei SSDs in c’t 11/2021 ab Seite 116.

Verspätung beim Service

Bahn will für verspätet erstelltes Deutschland-Ticket kassieren, c’t 16/2023, S. 50

Ich habe das Deutschlandticket nicht bei der Bahn, sondern bei der Konkurrenz „Bayerische Regiobahn“ (BRB) abonniert. Zwar ist bei mir das Ticket jeweils rechtzeitig in der BRB-App gelandet, dafür schafft es diese Firma beziehungsweise der dahinterstehende Konzern Transdev nicht, mir die Rechnungen für die mittlerweile drei Monatstickets zukommen zu lassen. Wenn man in der App die jeweilige Rechnung abrufen will, kommt stets die Fehlermeldung, dass man es doch bitte fünf Minuten nach dem Ticketkauf noch einmal versuchen solle.

Bereits am 12. Mai habe ich bei BRB über ein Webformular nachgefragt und um Bereitstellung der Rechnung für den Mai gebeten. Nur knapp sieben Wochen später kam eine Antwort: „Zurzeit gibt es Probleme bei der Erfassung der Rechnungen in der BRB-App.“

Manfred Polak Mail

Zigbee im Router wäre cool

c’t uplink: Fritzbox als Smart-Home-Zentrale, c’t 16/2023, S. 14

Dass Zigbee-Unterstützung perspektivisch bei Fritz einzieht und die normalen Fritzboxen Zigbee-tauglich werden, finde ich ziemlich cool. Wenn mal ein Repeater abraucht, kann man ihn durch ein integriertes Gerät ersetzen.

Aber die Einschränkungen dieses „Smart Gateways“ machen es für fast alles unbrauchbar. Es steckt kein WLAN-Repeater drin, immerhin noch DECT ULE, aber kein DECT-ULE-Repeater. Einziger Vorteil ist somit die Integration in das Fritz-Smarthome. Schön, dass AVM sich für eine neue Funktechnik öffnet, aber dabei kommen hoffentlich spannendere Produkte als dieses hier raus.

Gerade die im Beitrag kurz angesprochene Problematik der Frequenzüberlappung könnte durch integrierte WLAN- und Zigbee-Komponenten viel besser gelöst werden, als wenn man von Hand versucht, Zigbee in einen Bereich zu drücken, der das WLAN möglichst wenig stört.

MeierFranz Forum

Ergänzungen & Berichtigungen

Add-on nicht mehr kompatibel

Security-Checkliste E-Mail, c’t 17/2023, S. 74

Das empfohlene Add-on „Allow HTML Temp“ ist leider mit der nach Redaktionsschluss erschienenen Version 115 von Thunderbird nicht mehr kompatibel.

Sperr-Notruf bei Postbank

Leserbrief: Nicht jede Bank erreichbar, c’t 17/2023, S. 10

Die Postbank ist vor wenigen Wochen dem Sperr-Notruf 116 116 beigetreten. Anders als in c’t 17/2023 beschrieben, können nun auch Postbank-Kunden unter dieser Nummer sämtliche Karten sperren lassen.

Wir freuen uns über Post

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