c't 20/2023
S. 90
Test & Beratung
Druckertinten per Abo

Tinte frei Haus

Abodienste mit monatlichen Seitenkontingenten für Drucker

Ärgern Sie sich über teure Tinte oder Tonerkartuschen? Mit einem Abo bekommen Sie pro Monat eine bestimmte Anzahl von Druckseiten zum Festpreis. Wie viel Tinte dabei verbraucht wird, ist egal. Die Drucker benötigen aber Internetzugang, um dem Anbieter Druckmenge und Tintenstände zu übermitteln.

Von Rudolf Opitz

Die Idee, statt an überteuerten Tintenpatronen an den gedruckten DIN-A4-Seiten zu verdienen, setzte erstmals HP mit dem Abomodell „Instant Ink“ um. Der Hersteller entschärfte damit zwei Kritikpunkte: Die wenigen Milliliter Tinte in den kleinen Kombipatronen seien so teuer, dass man sie mit Gold aufwiegen könne, und die Drucker würden diese Tinte auch noch für Reinigungsvorgänge verschwenden.

Beim Tintenabo Instant Ink bekommen die Kunden Patronen frei Haus geliefert. Statt für die Tinte zahlen sie einen monatlichen Festbetrag und können dafür je nach Tarif 10, 50 oder mehrere hundert Seiten pro Monat drucken (siehe Tabelle S. 92). Der Drucker meldet die Druckseitenzahl und die Tintenstände an einen Server im Internet, sodass rechtzeitig neue Patronen verschickt werden. Die Versandkosten sind in der Abopauschale enthalten.

Tinte, die durch automatische oder über das Wartungsmenü manuell gestartete Reinigungsvorgänge verbraucht wird, geht bei Instant Ink zu Kosten von HP. Die Instant-Ink-Patronen haben eine hohe Reichweite. Der Drucker erkennt die eingesetzten Spezialpatronen und beginnt mit der Abrechnung nach Druckseiten. Wie viel Tinte auf einer Seite landet, spielt dann keine Rolle – eine Textseite ist genauso teuer wie ein A4-Foto mit 100 Prozent Farbdeckung.

Der Erfolg von HPs Instant Ink ermutigte die Tintendruckerhersteller Brother, Canon und Epson, eigene Abos anzubieten. Beim Vergleich der Abos Brother EcoPro, Canon Print Plan, Epson ReadyPrint Flex und HP Instant Ink fallen zunächst die – zumindest bei den vergleichbaren Kontingenten – identischen Preise auf. Erst ein Blick auf die Konditionen der Abo-Verträge offenbart Unterschiede.

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