c't 9/2023
S. 132
Wissen
Digitalisierung
Bild: Thorsten Hübner

Ein typisch deutsches Digitaldesaster

i-Kfz: Die Onlineautozulassung zeigt, woran die Digitalisierung des Staates krankt

Zentral oder dezentral? E-Perso oder Elster-Zertifikat? Software vom Markt oder vom Staat? Die Onlineautozulassung zeigt, warum Deutschland bei der Digitalisierung so langsam vorankommt: Bund, Länder und Kommunen zögern und trödeln. Obendrein lähmen Streitereien alle Beteiligten.

Von Christian Wölbert

Als Chef der FDP-Fraktion im Bundestag setzt sich Christian Dürr laut seiner Homepage für einen digitalen, modernen Staat ein. Mitte Februar vermeldete er auf Twitter einen Etappensieg: „Ab September wird die Kfz-Zulassung endlich auch digital möglich sein.“

Was Dürr offenbar nicht wusste, und worauf ihn ein anderer Twitter-Nutzer umgehend hinwies: In Deutschland gibt es die Onlinezulassung schon seit Oktober 2019. Im kommenden September will Dürrs Parteifreund und Verkehrsminister Volker Wissing das i-Kfz genannte Verfahren lediglich vereinfachen sowie für Unternehmen wie Autohändler und -hersteller öffnen.

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