c't 8/2024
S. 12
Aktuell
Anschlag auf Tesla
Bild: Patrick Pfeul / dpa

Vulkanier gegen Tesla

Folgen des Brandanschlags auf die Tesla-Produktion in Grünheide

Der Autobauer Tesla steht nach dem jüngsten Brandanschlag auf die Stromversorgung des Werks in Grünheide im Fokus der Öffentlichkeit. Umweltschützer und Arbeitsrechtler kritisieren eklatante Verstöße.

Von Hartmut Gieselmann

Zwei Jahre nach der Eröffnung der Gigafactory in Grünheide hat sich breiter Widerstand gegen das Werk formiert. In einer Bürgerbefragung sprachen sich die Grünheider mit einer Mehrheit von 3499 zu 1882 Stimmen gegen die geplante Erweiterung der Anlage aus. Um die Rodung von 100 Hektar Wald zu verhindern, kampieren 60 bis 80 Umweltschützer in einem Waldstück nahe dem Werksgelände.

Zu diesem friedlichen Protest, der bis weit in die bürgerliche Mitte reicht, gesellten sich am 5. März militante Tesla-Gegner. Sie zündeten frühmorgens Altreifen an einem neuralgischen Strommast an, der eine Überlandleitung mit unterirdischen Hochspannungsleitungen zum Werk verbindet. Auf dem Internetportal Indymedia bekannte sich eine „Vulkangruppe Tesla abschalten“ zu dem Anschlag. In einem von der Polizei als authentisch eingestuften Bekennerschreiben erklärte die Gruppe, der Brand sollte die Kabelmuffen zerstören und die 110-Kilovolt-Hochspannungsleitungen kurzschließen. Zudem hofften sie, durch das Feuer die Stahlkonstruktion des Mastes zu destabilisieren.

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