c't 1/2024
S. 50
Vorsicht, Kunde
Vorsicht Kunde

Schlecht vertauscht

Kunden-Backup landet bei fremder Person

Durch den Fehler eines Filialmitarbeiters gerät das Backup einer Kundin unbemerkt auf den falschen Rechner – ein schwerwiegender Datenschutzverstoß. Die Betroffene muss lange auf Erklärungen warten.

Von Holger Bleich

Am 29. Juni 2023 erwarb Luisa M. (Name von der Red. geändert) ein neues MacBook Air M2 in der Lüneburger Filiale der Comspot GmbH. Der Laden firmiert als Apple Premium Reseller und wirbt mit „zertifizierten Techniker*innen“ sowie „höchsten Sicherheitsstandards“. Deshalb willigte Luisa M. ohne Bedenken ein, als ihr ein Mitarbeiter den kostenlosen „digitalen Umzugsservice“ anbot. Die Werkstatt erstellt dabei ein Backup des alten Geräts und überträgt die Daten auf das gekaufte Produkt. Am Abend war das neue Notebook tatsächlich mit all ihren persönlichen Onlinekonten und Daten einsatzbereit.

Fast vier Monate später, am 21. Oktober, klingelte bei Luisa M. das Handy. Es war Samstag spätabends: „In der Leitung war eine mir völlig unbekannte Frau“, schilderte sie uns. Diese hatte am Vormittag genau wie Luisa M. damals den Datenumzugsservice von Comspot in Anspruch genommen. Als sie ihr neues Notebook zu Hause gestartet hatte, erschien der Desktop einer anderen Person. Luisa M. erzählt: „Die Frau hat in die fremden Mails geschaut und fand so meine Handynummer, die ich in vielen Fällen bei meinem Mail-Schriftverkehr angebe.“ Offensichtlich hatte Comspot versehentlich das Backup von Luisa M. auf den Rechner einer anderen Kundin aufgespielt.

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