c't 15/2024
S. 138
Wissen
Digitale Souveränität
Bild: KI Midjourney | Collage c’t

Der Streit ums Bundes-Office

openDesk: Hat die staatliche Microsoft-Alternative eine Chance?

Der Plan klingt gut: Die Bundesregierung finanziert eine Open-Source-Office-Suite, um den Staat aus der Abhängigkeit von Microsoft zu befreien. Doch die Haushaltslage, die Zurückhaltung vieler Bundesländer und ein Streit mit dem IT-Dienstleister Dataport gefährden das Projekt.

Von Christian Wölbert

Am 31. Mai war es wieder einmal so weit: Wie jedes Jahr seit 2018 verkündete der Linken-Abgeordnete Victor Perli, wie viel Geld die Bundesregierung für Microsoft-Lizenzen ausgibt. Im Jahr 2023 waren es demnach mindestens 197,7 Millionen Euro, vermutlich sogar mehr, da nicht alle Ministerien vollständige Zahlen meldeten. Seit 2017 (74 Millionen Euro) haben sich die Microsoft-Kosten des Bundes mehr als verdoppelt.

Microsoft habe seine Monopolstellung in den vergangenen Jahren schamlos ausgenutzt, kommentierte Perli. Und forderte im gleichen Atemzug: „Deutschland und Europa müssen sich unabhängiger von Big-Tech-Konzernen machen, sonst drohen weitere Preisschocks und Datenmissbrauch.“

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