c't 15/2024
S. 6
Leserforum

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Dezentralisierung des Internets

Nextcloud: Wieso, weshalb, warum, c’t 14/2024, S. 16

Nextcloud One ist kein Service von uns [Nextcloud GmbH, Anm. d. Red.]. Das ist ein Angebot der epiKshare GmbH. Die verwenden recht aggressiv unsere Trademark, was aber Partnerunternehmen von uns dürfen. Ich stehe nach wie vor dazu, dass wir kein zentrales Hosting anbieten werden. Es geht ja schließlich um die Dezentralisierung des Internets.

Frank Karlitschek, Nextcloud Forum

Alternative Owncloud

Ich habe einen Owncloud-Server auf Raspi-4-Basis in einem Hutschienengehäuse im Sicherungskasten und einen Nextcloud-Server in einer virtuellen Maschine auf einem Intel-N100-System laufen. Unbestritten hat Nextcloud viele zusätzliche Features, die man bei Owncloud vergeblich sucht, etwa die Kontextmenüs im Webinterface beim Filehandling.

Aber: Nach meinen Untersuchungen von vor ein bis zwei Jahren benötigt der Nextcloud-Server so viel mehr Rechenleistung auf einem (damals) Raspi 3, dass die Reaktionszeiten für die Clients teilweise unerträglich schlecht waren. Auch gab es Bugs, die für einen Nutzer nicht akzeptabel waren.

Sofern man die vielen Gimmicks unter Nextcloud nicht benötigt, ist meiner Meinung nach Owncloud die deutlich bessere Lösung. Meine Bekannten, die nur Fileservice und Kalenderverwaltung benötigen, vermissen in der Owncloud nichts. Übrigens ist das User-Interface des Windows-Clients bei Owncloud zwar einfacher, aber für Nicht-IT-ler auch deutlich intuitiver zu bedienen.

Anders die Nextcloud-Realisierung: Diese läuft in der virtuellen Maschine deutlich schneller und die dort gehosteten Nutzer sind IT-geschult. Dort sind dann auch Add-ons wie „Polls“ (Umfragen) und „Maps“ (Karten) installiert und laufen zufriedenstellend bis gut. Wenn man genug Ressourcen hat, ist dann doch Nextcloud die bessere Lösung.

Udo Matthaei Mail

Hartes Limit

Marktübersicht: DSGVO-konforme Managed Nextclouds vom Webhoster, c’t 14/2024, S. 20

Ich nutze seit längerer Zeit das „Hetzner Storage Share 1TB“. Dort steht eine Einschränkung dabei, der ich bisher kaum Beachtung geschenkt habe: „50 Gleichzeitige Verbindungen“. Das scheint großzügig genug, wenn man die Cloud vorwiegend allein oder mit Freunden/Familie nutzt. Bis ich kürzlich für eine Klassenfahrt meiner Tochter eine schreibberechtigte Freigabe erstellt habe.

Am Morgen des zweiten Tages war meine Nextcloud plötzlich komplett offline: kein Zugriff mehr, weder über meine Nextcloud-Apps noch über einen Browser. Gegen 10 Uhr meldete ich dem Support dies per Mail. Mittags rief ich an; man hatte mein Ticket noch nicht bearbeitet. Der Telefonsupport konnte sich den Ausfall auch nicht erklären und leitete das Ticket an einen Techniker weiter. Meine Nextcloud blieb den ganzen Tag offline.

Am nächsten Tag wurde meine Cloud dann wieder erreichbar. Der Techniker erläutere per Mail, dass durch besagte Freigabe das Limit von 50 gleichzeitigen Verbindungen überschritten wurde, was zur Abschaltung führt: „Verbindungslimit bezieht sich auf die maximale Anzahl von PHP-Worker-Verbindungen. Dies kann zum Beispiel ein Browser-Tab sein, ein Upload/Download einer Datei, eine App, eine Datei, die in Nextcloud bearbeitet wird usw.“

Die Freigabe konnten maximal zwei Begleitpersonen per Browser am Smartphone nutzen. Wenn das zur ganztägigen Sperrung der Cloud führen kann und man nicht einmal darüber informiert wird, hat Hetzner diese Einschränkungen nicht zu Ende gedacht. Ich kann ja verstehen, dass Hetzner seine Kapazitäten vor Überlastung schützen möchte, indem beispielsweise zusätzliche PHP-Worker oder Verbindungen nicht zugelassen werden. Aber die Konsequenzen, also die unbefristete Sperrung der kompletten Instanz bis zur manuellen Freischaltung durch Techniker, macht die Hetzner-Cloud in der Praxis nicht zuverlässig nutzbar.

Jan Schulte Mail

Alle naselang

Microsoft setzt mit neuen PCs auf ARM-Prozessoren und KI, c’t 14/2024, S. 14

Mit Bestürzung habe ich Ihre Aussage darüber gelesen, dass man „endlich mal die Windows-Entwickler zu ihrem Glück zwingen müsste“, indem man nur noch bestimmte ausführbare Programmformate zulässt. Erstmal zwingen Sie dann die Benutzer, alle naselang die schon gekaufte Software immer wieder neu kaufen zu müssen. Das ständige Neukaufen mag im Apple-Umfeld schon üblich sein, aber Windows-Nutzer gehen seit Längerem ökonomischer mit ihrem Geld um. Und wenn eine alte Shareware von vor zwölf Jahren noch alle Ansprüche erfüllt, warum sollte man sie neu kaufen? Ich halte in diesem Punkt Ihre Einstellung für grottenfalsch.

Tobias Köck Mail

Politischer Vandalismus

Sieben Apps für fahrradgerechte Routenplanung und Navigation im Test, c’t 14/2024, S. 96

Ich nutze seit Jahren OsmAnd. Sowohl Mallorca mit dem Auto, Wandern auf Madeira, Radfahren entlang der Ruhr oder New York im Offlinemodus nur mit aktivem GPS: Es klappt im Grunde ganz prima, seit vielen Jahren schon. GPX-Datei von der Touristinfo oder vom Portal am Handy in die Karten laden und los geht es.

Als ich auf der OsmAnd-Webseite etwas auf der Karte hin und her scrollte, tauchten über Katar bei einem bestimmten Zoomlevel Linien auf mit politischen Slogans in russischer Sprache. Ich traue mich kaum, diese hier zu tippen. Ist es üblich, dass sich OpenStreetMap an politischen Äußerungen beteiligt?

Markus Kunze Mail

Vermutlich handelt es sich um politischen „Vandalismus“: Da jeder zu OpenStreetMap beitragen kann, gibt es auch Menschen, die diese Freiheit missbrauchen. In der aktuellen OSM-Karte sind die Manipulationen verschwunden, sodass sie beim nächsten Update auch in OsmAnd entfernt werden.

„Vandalismus“ auf OpenStreetMap: ct.de/y37w

Hilfe durch Community

Ich wollte nur anmerken, dass OsmAnd sehr wohl eine Community hat, ist unten im Footer auf osmand.net verlinkt. Ich bin in den DE/EN-Chatgruppen bei Telegram, dort bekommt man ganz gut Hilfe und sie sind recht aktiv. Die Entwickler sind dort auch vertreten und antworten auch gelegentlich.

Christian Egger Mail

Sie haben recht, OsmAnd hat eine Community, ebenso OrganicMaps. Dort tauscht man sich über die Weiterentwicklung der Apps, besondere Funktionen oder Fragen zur Nutzung aus. In der Tabelle sind mit „Community“ aber Plattformen gemeint, auf denen Touren veröffentlicht und Fahrraderfahrungen ausgetauscht werden.

Barrierefreie Passkeys

FAQ: Passkeys, c’t 14/2024, S. 162

In Ihren FAQs zu Passkeys empfehlen Sie die Anschaffung eines separaten Codegenerators zur barrierefreien Eingabe von Einmalpasswörtern. Dies ist keine hilfreiche Lösung, denn das Problem bei der Eingabe eines OTP besteht darin, dass man innerhalb von 30 Sekunden eine sechsstellige Zahl ablesen und erneut eingeben muss. Dies ist mit einem separaten Codegenerator nicht möglich, wenn man blind oder stark sehbehindert ist und der Generator keine Sprachausgabe besitzt.

Die vernünftigste Lösung ist eine Passwortverwaltung, die in der Lage ist, auch OTPs zu verwalten. Diese Passwortverwaltung ist dann in der Lage, das OTP durch eine einfache Einfügeoperation in das entsprechende Feld einzufügen, sodass man keine Probleme mit dem Zeitdruck mehr besitzt. Ich selbst benutze hierfür 1Password. Wenn man aber nur Apple-Geräte besitzt, sollte auch der iCloud-Schlüsselbund für diese Aufgabe ausreichend sein.

Jochen Schmitt Mail

Kraft aus der Mitte

Nachrüstmotoren für Fahrräder im Test, c’t 13/2024, S. 46

Musste feststellen, dass Sie den wichtigsten Vorteil des Mittelmotors außer Acht gelassen haben: Bei Rädern mit Gangschaltung ist dies der einzige Motortyp, dessen Kraft bergauf durch die nachfolgende Gangschaltung deutlich verstärkt wird! Da hilft auch nicht, dass Elektromotoren grundsätzlich ein hohes Drehmoment bei niedriger Drehzahl haben: Das nachgeschaltete Getriebe erhöht die Steigfähigkeit außerordentlich.

Peter Schmidt Mail

Sekte forscht nach Ahnen

Webplattformen beschleunigen die Familienforschung, c’t 12/2024, S. 108

Beim Angebot von FamilySearch weisen Sie richtigerweise auf den Betreiber hin. Allerdings ist die Bezeichnung „die Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage“ meines Erachtens sehr irreführend. Wer sich nicht näher auskennt, muss davon ausgehen, dass es sich dabei um eine christliche Konfession handelt. Dem ist aber nicht so! Denn die genannte Religion ist auch unter dem Begriff „Mormonen“ bekannt. Dabei handelt es sich keineswegs um eine christliche Konfession – vielmehr um eine Sekte.

Auch wenn die Mormonen im direkten Kontakt etwas anderes zu vermitteln zu versuchen, haben sie extrem unterschiedliche Inhalte und Bräuche. So lassen sich die Mormonen beispielsweise in geheimen Zeremonien für ihre verstorbenen Angehörigen taufen. Vielleicht haben Sie sich schon gewundert, warum eine Religionsgemeinschaft so viel Mühe mit der Ahnenforschung betreibt. Dies hängt genau mit dieser „Taufe für Verstorbene“ zusammen. Dem Nutzer der Ahnenforschungsplattform kann es natürlich egal sein. Trotzdem sollte man darauf hinweisen.

Stefan Bauer Mail

Ergänzungen & Berichtigungen

Adresseingabe per Suche

Sieben Apps für fahrradgerechte Routenplanung und Navigation im Test, c’t 14/2024, S. 96

Bei Organic Maps ist, anders als angegeben, die Adresseingabe möglich. Dazu ruft man über die Lupe das Suchfeld auf und gibt die Adresse ein.

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