c't 16/2024
S. 72
Test & Beratung
Linux-Distribution

Ende einer Ära

Linux-Distribution: openSUSE Leap 15.6 im Test

openSUSE Leap 15.6 ist die letzte Version vor der Einführung der Adaptable Linux Plattform (ALP). Wer gut damit leben kann, nicht immer die neueste Software zu haben, bekommt eine sehr stabile Linux-Distribution. Die Admin-Weboberfläche Cockpit ist ein willkommener Neuzugang.

Von Niklas Dierking

Die Linux-Distribution openSUSE Leap 15.6 ist in vielerlei Hinsicht schon bei Erscheinen ein Klassiker. Bei der Installation vom Offline-Image mit 4,3 GByte kann man sich beispielsweise frei für die bevorzugte Bedienoberfläche entscheiden. Zur Wahl stehen die nicht mehr ganz taufrischen Desktopumgebungen KDE Plasma 5.27.11, Gnome 45 sowie das aktuelle Xfce 4.18. Wir haben die Linux-Distribution vornehmlich mit dem Plasma-Desktop getestet, der brav seinen Dienst tut und sinnvoll vorkonfiguriert ist, im Vergleich zum inzwischen erschienenen Plasma 6.1 aber auch angestaubt wirkt.

Außerdem ist Leap 15.6 die letzte geplante Ausgabe mit ausschließlich klassischer RPM-Basis. Das kommende openSUSE Leap 16, das für nächstes Jahr erwartet wird, führt SUSEs Adaptable Linux Plattform (ALP) ein. Das ist ein schmales, unveränderliches („immutable“) Grundsystem, auf dem containerisierte Anwendungen als Flatpaks oder in Podman-Containern laufen. Sollte sich Leap 16 verzögern, wollen die Entwickler aber ein Leap 15.7 zwischenschieben, um lückenlosen Support zu garantieren. Wer schon vor der Einführung von ALP ein „Immutable“-openSUSE ausprobieren möchte, sollte sich openSUSE Leap Micro 5.5 oder MicroOS ansehen.

Kommentieren