c't 16/2024
S. 14
Aktuell
IT-Sicherheit
Bild: Kay Nietfeld/dpa

Alle Bits in Deckung!

Sicherheitsexperten kritisieren mangelhafte Wehrtauglichkeit deutscher IT-Systeme

Die öffentliche Mobilmachung macht auch vor der IT nicht halt: Verfassungsschutz und BSI warnen in immer schrilleren Tönen vor Cyberangriffen, vor allem aus China und Russland. Die Grenzen zwischen Zweckalarmismus und realen Problemen verschwimmen dabei.

Von Falk Steiner

Die politische Großwetterlage ist angespannt. Das Wort Kriegstüchtigkeit fällt in immer kürzeren Abständen. Bei mangelnder Abschreckung und Resilienz könnte der Kriegsfall bereits 2029 eintreten, warnt Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (im Bild links). Immer lauter warnen Politiker und Behördenleiter vor Gefahren für Deutschland und die NATO durch Akteure wie Russland oder China.

Es sind scharfe Worte, die der Vizepräsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Sinan Selen, in der zweiten Junihälfte auf der nationalen Cybersicherheitskonferenz Potsdam-Griebnitzsee wählte. Es fielen Sätze wie: „Ich habe nicht den Eindruck, dass die Zeitenwende überall angekommen ist.“ In der digitalen Welt verwischen die Grenzen. Cyberattacken gehören zum Alltag. Ob diese kriminell, staatlich oder staatlich geduldet sind, bleibt regelmäßig unklar. Laut Selen findet eine Privatisierung der Ausforschung westlicher Ziele statt, die aber gerade in Deutschland von vielen Stellen nicht wahrgenommen werde: „Mitunter sind Unternehmen zu naiv.“

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