c't 17/2024
S. 68
Test & Beratung
KI-Spielzeug

Wanze im Plüschtierpelz

KI-Spielzeug mit Sprachmodell von Curio im Test

Der KI-Hype treibt sonderbare Blüten: Plüschtiere des US-Herstellers Curio unterhalten sich per Sprachmodell mit Kindern und zeichnen die Gespräche auf. Besitz und Verkauf sind in Deutschland wohl verboten.

Von Hartmut Gieselmann

Kurz vor Weihnachten kündigte das Start-up Curio aus dem Silicon Valley drei neue KI-Spielzeuge an. Die Plüschtiere Grok, Grem und Gabbo richten sich an Kleinkinder ab drei Jahren und unterhalten sich mit ihnen mithilfe von Sprachmodellen. Wir waren neugierig und bestellten prompt eines der ersten Modelle aus den USA für 99 US-Dollar plus Steuern. Rund ein halbes Jahr später kam Gabbo endlich in der Redaktion an.

Im Inneren der Plüschtiere verbirgt sich eine sogenannte Voice Box. Diese zeichnet über ein Mikrofon Gespräche und Anfragen auf und leitet sie per WLAN mit Internetverbindung an die Curio-Server in Microsofts Azure-Cloud weiter. Die dort gehostete Software transkribiert die Audioaufnahme und übergibt sie an ein Sprachmodell. Dieses generiert eine Antwort, die sie an das Stofftier zurücksendet. Die Kinder hören die gesprochene Antwort über einen eingebauten Lautsprecher. Schon nach kurzer Zeit raubte uns die völlig überdrehte, extrem schnell und mit hoher Stimme sprechende Computerstimme namens „Flying Squirrel“ den letzten Nerv.

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