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EU-Verbraucherschützer prangern Abzocke in Spielen an

In-Game-Währungen verstoßen häufig gegen das Verbraucherrecht und schaden insbesondere Kindern. Experten fordern strengere Regeln gegen unlautere Geschäfte.

Der europäische Zusammenschluss der Verbraucherschutzorganisationen (BEUC) wirft führenden Videospielproduzenten unlautere Praktiken bei In-Game-Verkäufen vor. Er hat bei verschiedenen EU-Behörden Beschwerde eingereicht und ein Dossier dazu veröffentlicht (ct.de/ynvm). Das BEUC und 22 seiner Mitglieder nennen darin Spiele wie Fortnite, EA Sports FC 24, Minecraft und Clash of Clans. Deren Entwickler würden systematisch gegen EU-Verbraucherschutzgesetze verstoßen, indem sie durch den Einsatz eigener In-Game-Währungen ihren Profit zulasten von Verbrauchern maximieren.

Durch In-Game-Käufe ohne Umrechnung in echte Währung (hier bei Teamfight Tactics) geben vor allem jüngere Spieler oft zu viel Geld aus.

Denn aus Sicht der Organisationen könnten Verbraucher die tatsächlichen Kosten der feilgebotenen digitalen Güter nicht erkennen. Die fehlende Transparenz und der Verkauf in Bundles verleite Menschen dazu, zu viel Geld auszugeben. Preise für In-Game-Käufe müssten daher immer in echter Währung wie Euro angezeigt werden und nicht allein als Spielgeldbeträge. Zudem würden Spielern teilweise Rechte vorenthalten und sie seien in den Nutzungsbedingungen gegenüber den Entwicklern im Nachteil. Eine Studie von 2021 hatte ergeben, dass Verbraucher den Umweg über die spieleigenen Währungen als unnötig und störend empfinden – im Gegensatz zu den Behauptungen der Unternehmen.

Besonders gefährdet sehen die Verbraucherschützer Minderjährige, die im Durchschnitt 39 Euro pro Monat für Käufe im Spieleifer ausgäben. Ausgerechnet Kinder und Jugendliche spielen von allen Altersgruppen am meisten und haben gleichzeitig die wenigste Erfahrung mit Finanzen. BEUC-Generaldirektorin Agustín Reyna rief die EU-Kommission dazu auf, Preistransparenzgebote für die physische Welt auch in der virtuellen durchzusetzen. (mon@ct.de)

BEUC-Dossier: ct.de/ynvm