c't 23/2024
S. 33
Aktuell
Windows Recall
Bild: Microsoft.com

Rückruf-Update

Neustart für die Windows-Vorratsdatenspeicherung „Recall“

Als Microsoft eine Funktion auf KI-Basis zum Anfertigen und Auswerten von Screenshots sämtlicher Nutzeraktionen unter Windows ankündigte, hagelte es Kritik. Es folgte das Versprechen, vor allem sicherheitstechnisch nachzubessern, nun gibt es weitere Details dazu.

Von Axel Vahldiek

Windows-11-Installationen, die auf Copilot+-PCs mit ARM-CPU und speziellem KI-Coprozessor laufen, erstellen künftig automatisch und regelmäßig Screenshots inklusive Datum und Uhrzeit, die indexiert und von KI ausgewertet werden. Das soll das Suchen im Verlauf der PC-Nutzung erlauben. Doch schon kurz nach der Vorstellung dieser als „Recall“ bezeichneten Neuerung entpuppte diese sich als Sicherheitsdesaster: Die gespeicherten Daten waren für alle an Windows angemeldeten Admin-Konten im Klartext lesbar. Mitbenutzer des PCs hätten auf diese Weise ebenso wie Arbeitgeber eine komplette Dokumentation aller Aktivitäten erlangen können [1]. Microsoft versprach daraufhin bereits im Juni Nachbesserungen, jetzt erschien ein weiterer Blog-Eintrag (siehe ct.de/yxng). Wir fassen zusammen.

Die wohl wichtigste Änderung im Vergleich zum ersten Entwurf: Recall soll nur dann laufen, wenn es beim Einrichten des PCs ausdrücklich aktiviert wird (Opt-in). Die erfassten Daten speichert Windows ausschließlich lokal, sie sollen also weiterhin nicht in der Cloud landen, und zwar weder bei Microsoft noch bei einer anderen Firma. Microsoft räumt aber ein, dass „je nach Datenschutzeinstellungen“ einige „Diagnosedaten“ erzeugt werden. Solche Daten erhebt Windows auch für viele andere Funktionen und übermittelt sie gen Redmond.

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