Kopfarbeit
Mehr Erfolg bei der Datenrettung durch angepasste Strategien
Defekte Datenträger bemerkt man oft erst, wenn die ersten Lesefehler auftreten. Mit ddrescue und einer auf das Fehlerbild ausgerichteten Strategie können Sie oft den größten Teil Ihrer Daten retten.
Oh Schreck, ein Lesefehler! Jetzt nur keine Panik: Mit einer durchdachten Strategie stehen die Chancen gut, Ihre Daten wiederzubekommen – zumindest zum größten Teil. Dabei hilft Ihnen das Open-Source-Programm ddrescue, mit dem Sie unter Linux und sogar Windows zunächst vorsichtig Daten aus unbeschädigten Teilen des Laufwerks retten, bevor Sie die kritischen Bereiche mit Lesefehlern angehen. Eine entscheidende Rolle spielt dabei ddrescueview, womit Sie den Überblick behalten und rechtzeitig Ihre Strategie anpassen können.
Doch bevor Sie selbst Hand anlegen, überlegen Sie sich gut, wie viel die gefährdeten Daten wirklich wert sind. Sind es etwa steuerrelevante Daten wie Buchführung oder Rechnungen, kann es Tage dauern und Hunderte Euro in Arbeitszeit kosten, sie bei einem Verlust neu zusammenzutragen. Sollte ein Zwangsgeld vom Finanzamt oder ein Auftrag zu platzen drohen, wenden Sie sich lieber an einen professionellen Datenretter. Dort kann man mitunter sogar Daten wiederherstellen, die das Laufwerk aus eigener Kraft nicht mehr liefern kann. Ein Kostenvoranschlag, welche Daten voraussichtlich wiederherstellbar sind und zu welchem Preis, kostet Sie je nach Anbieter etwa 100 bis 150 Euro. Den üblichen Preisrahmen für die Wiederherstellung eines einzelnen Laufwerks gibt zum Beispiel der deutsche Datenrettungsspezialist MSS-Media mit 800 bis 1500 Euro an. Eigene Rettungsversuche können die Arbeit der Profis erschweren und damit den Preis in die Höhe treiben oder sie gänzlich unmöglich machen, auch wenn Sie sich an die Empfehlungen dieses Artikels halten. Deshalb sollten Sie wertvolle Daten lieber gleich in die Hände von Experten legen.