Interviewpartner

Klassische „Funkstrecken“, die etwa bei Interviews den Ton drahtlos zur Kamera transportieren, nutzen üblicherweise zigarettenschachtelgroße Sender in Verbindung mit einem Ansteckmikrofon (Lavalier). Insofern gelang Røde 2019 mit dem „Wireless Go eine kleine Revolution: Dessen Sendemodul ist kaum größer als eine Streichholzschachtel und lässt sich dank integriertem Mikrofon direkt ans Hemd klemmen. Die so erreichte Tonqualität genügt meistens, ansonsten gibt es noch einen 3,5-mm-Klinkeneingang für ein Lavalier. Der ebenso kleine Empfänger mit 3,5-mm-Analogausgang lässt sich einfach an jede Kamera montieren.

Beim „Wireless Go II“ bleibt Røde diesem Konzept treu, der Empfänger kann nun aber mit zwei Sendemodulen parallel (verschlüsselt auf 2,4 GHz) kommunizieren und bietet eine Freifeldreichweite von (getesteten) maximal 200 statt 70 Meter. Die Audiosignale beider Mikrofone kann er separat aufzeichnen, was die Nachbearbeitung vereinfacht. Wireless Go II kommt daher nun im Set mit zwei statt einem Sender – und kostet laut Liste 329 statt 219 Euro.

Über die USB-C-Ports der Module lassen sich nicht nur deren Akkus für eine Laufzeit von bis zu sieben Stunden laden, der Empfänger gibt darüber nun auch das Audiosignal digital an einen Rechner oder ein Mobilgerät mit Android oder iOS aus. Das klappte im Test mit einem iPad Pro und der App „Garageband“ problemlos. Das Highlight ist aber eine in den Sendern integrierte Aufnahmefunktion für 7 Stunden unkomprimiertes oder 40 Stunden komprimiertes Audio. Dadurch hat man nicht nur ein Backup bei Übertragungsproblemen, sondern kann die Module als Rekorder nutzen. Für den Transfer der Aufzeichnungen zum PC bietet Røde ein eigenes Tool (für Windows und macOS) an.

Zum Lieferumfang gehören abermals Fellwindschutze für die Mikrofone, die sich nun vernünftig an den Sendern befestigen lassen. Da sich die Maße der ­Module nicht geändert haben, lässt sich das Zubehör für den Wireless Go auch für die Version II verwenden. Das Wireless Go war schon eine empfehlenswerte Lösung, die Neuauflage legt mit der zweikanaligen Aufnahme, der Nutzungsmöglichkeit als USB-Audiointerface und der Recording-­Funktion noch mal deutlich einen drauf. (nij@ct.de)