Licht-Chronograph

Eine Wanduhr rückt primär die Uhrzeit in den Blick. Die Glance Clock zeigt darüber hinaus hübsch animierte Zusatzinfos an.

Der abgerundete, silberne Kunststoffrand der Wanduhr von Glance fasst ein mit Stoff bespanntes Ziffernblatt ein, auf dem zwei filigrane Zeiger stecken. Für den harten Einsatz in der Küche ist die Uhr nur bedingt geeignet, da sie mit ihrem offenen, textilen Ziffernblatt empfänglich für Fettspritzer und Dunstschwaden ist.

Der eigentliche Clou steckt unter der Stoffbespannung: Die Glance Clock ist üppig mit LEDs bestückt. Zwölf äußere Punkte markieren die Stunden. Hinzu kommen ein breites Band aus vier konzentrischen Lichtkreisen mit je 60 flächigen RGB-LEDs und ein Dot-Matrix-Display mit 8× 32 Lichtpunkten unterhalb des analogen Stunden- und Minutenzeigers. Sind alle LEDs aus, verschwindet die digitale Technik dezent hinter dem Stoff.

Vor dem ersten Einsatz sollte man die Uhr komplett aufladen. Der Ladeanschluss befindet sich auf Sechs-Uhr-Position – USB-Netzteil samt langem Ladekabel gehören zum Lieferumfang. Mit der kostenlosen Android- und iOS-App stellt man zunächst die Uhrzeit. Die motorbetriebenen Zeiger der Wanduhr wandern automatisch in Position. Gut für empfindliche Ohren: Die Wanduhr macht weder Tick noch Tack. Gibt es bei der Zeitjustage Probleme, haben sich die Zeiger auf der Motorachse verschoben. Ein Assistent führt einen schrittweise durch eine kurze Prozedur, bei der man beide Zeiger abnimmt und mithilfe eingeblendeter Positionier-LEDs auf dem Zifferblatt in Zwölf-Uhr-Stellung neu ausrichtet.

In der App hat man die Wahl zwischen verschiedenen Anzeigeoptionen. Die Glance Clock kann lokale Wetterinformationen auf ihrem Zifferblatt anzeigen. Dabei wird der Temperaturverlauf wie die Niederschlagsmenge für die nächsten zwölf Stunden hübsch auf dem umlaufenden Farbband visualisiert: zum Beispiel viel Regen = breiter Streifen, wenig Regen = schmaler Streifen. Für die Temperaturbereiche nutzt die Uhr unterschiedliche Farben. WLAN beherrscht die Uhr nicht, alle anzuzeigenden Zusatzinformationen müssen von einem per Bluetooth LE gekoppelten Smartphone kommen.

Auf Wunsch kann man Kalender von Google oder Apple einbinden, das Zifferblatt zeigt dann auch anstehende Termine an. Zum jeweils blinkenden Termin fährt der korrespondierende Kalendereintrag als Laufschrift durch das Matrix-Display. Beschränkt man den Zugriff auf nur ein Smartphone, kann die Uhr auch eingehende Anrufe signalisieren und zeigt den Namen des Gesprächspartners an. Auch Standardfunktionen wie Wecker und Timer sind in der App zu finden. Mit einem seitlichen Taster auf Zwei-Uhr-Position lässt sich das akustische Alarmsignal direkt an der Uhr deaktivieren.

Mit einer Akkuladung hielt unser Testgerät rund vier Tage durch, danach musste die Uhr ans Netz oder sie beschränkte sich aufs Kerngeschäft: das Anzeigen der Uhrzeit. Wer sie nicht ständig von der Wand nehmen will, wird sie dauerhaft am Netz lassen, was die Frage aufwirft, wie man das Kabel am geschicktesten verlegt.

Die Glance Clock ist recht praktisch und dabei noch hübsch anzusehen. Als Familienuhr sollte man ihr ein altes Handy zur Seite stellen, damit sie Informationen unabhängig von der jeweiligen Smartphone-Präsenz der Bewohner aufs Zifferblatt beamt. Für eine Version 2.0 steht WLAN sicherlich bei vielen Nutzern ganz oben auf der Wunschliste. (sha@ct.de)

Glance Clock
Smarte Wanduhr
Hersteller, URL Glance, glanceclock.com
Abmessungen 23 cm × 23 cm × 3 cm
Kommunikation Bluetooth LE
Leistungsaufnahme 2,4 Watt (Standby)
Preis 170 €