Bild: Thorsten Hübner

Mehr 11, bitte!

Was im ersten großen Funktionsupdate für Windows 11 steckt

Mit dem ersten großen Update wird Windows 11 visuell etwas stimmiger, bekommt aber auch in Sachen Sicherheit ein paar Neuerungen. Ein Kritikmagnet bleibt es trotzdem.

Von Jan Schüßler

Seit dem 20. September verteilt Microsoft das erste große Funktionsupdate für Windows 11. Wie schon bei neuen Windows-10-Ausgaben handelt es sich bei Windows 11 22H2 zunächst um ein optionales Update. Zur Installation gezwungen wird man erst, wenn sich die bisherige Version 21H1 ihrem Support-Ende nähert – bei den üblichen Home- und Pro-Editionen ist der Zeitpunkt im Herbst 2023 erreicht.

Einige der neuen Funktionen von Version 22H2 haben wir bereits im März beschreiben, vor allem solche, die Optik und Bedienoberfläche verändern (siehe c’t 7/2022, S. 136). Viele der Änderungen entfernen Designrelikte von Windows 10, sodass das neue Windows 11 insgesamt mehr nach Windows 11 aussieht. Hier eine kleine Zusammenfassung.

Wechselt man per Alt+Tab zwischen Fenstern hin und her, ist das gewählte Fenster nun mit einem klar erkennbaren Rahmen in Akzentfarbe umrahmt. Das Lautstärkeregler-Overlay, das beim Bedienen von Lautstärketasten auf der Tastatur erscheint, hat nun Windows-11-Look und erscheint unten mittig im Bild, knapp über der Taskleiste. Auf den Task-Manager trifft ähnliches zu: Für die Funktionsauswahl (Prozesse, Leistung, Details …) gibts am linken Fensterrand nun Icons.

In den „Favoriten“ bietet die Explorer-Startseite zuvor dort angepinnte Dokumente an.
In den „Favoriten“ bietet die Explorer-Startseite zuvor dort angepinnte Dokumente an.

Der Datei-Explorer hat auch ein paar kleine Updates bekommen. Im OneDrive-Ordner kann man sich beispielsweise direkt den Füllstand des Cloudspeichers anzeigen lassen. Und auch die Standardansicht des Explorers hat Microsoft gepimpt: Die Seite „Schnellzugriff“, mit der der Explorer serienmäßig startet, heißt nun einfach „Start“. Neu ist, dass es in dieser Ansicht nun zusätzlich zu den Bereichen für Standard-Dateiordner und für zuletzt verwendete Dokumente noch eine dritte Abteilung namens „Favoriten“ gibt, um Dateien für die häufige Benutzung anzupinnen. Das klappt einfach per Rechtsklick auf die gewünschte Datei und „Zu Favoriten hinzufügen“. Die Verknüpfungen werden automatisch aktualisiert, wenn man die Zieldatei verschiebt – praktisch.

Details, Details: Der Explorer zeigt im OneDrive-Ordner direkt den Füllstand des Cloudspeichers an.
Details, Details: Der Explorer zeigt im OneDrive-Ordner direkt den Füllstand des Cloudspeichers an.

Am Explorer fällt zudem auf, dass die bisherige Schaltfläche „Bereinigen“ in den Datenträgereigenschaften (Rechtsklick auf ein Laufwerk und „Eigenschaften“) nun „Details“ heißt und nicht mehr die Datenträgerbereinigung, sondern die Einstellungsseite „System/Speicher“ öffnet. Die eignet sich ebenso, um temporäre Dateien zu entfernen und so Speicherplatz freizugeben. Wer trotzdem lieber die bisherige Datenträgerbereinigung benutzt: Windows-Taste, cleanmgr, Eingabetaste.

Das Startmenü kann, nun ja, ein kleines bisschen mehr als bislang. Man kann das Größenverhältnis des oberen und unteren Bereichs (angepinnte Apps und empfohlene Dokumente) in drei Schritten verändern. Die Option dafür befindet sich in der Einstellungen-App unter „Personalisierung/Start“. Angepinnte App-Icons kann man wie von Android, iOS & Co. bekannt in Ordner einsortieren. Außerdem reagiert das Startmenü auf Wischgesten: nach unten zum Ausblenden oder seitlich wischen, um auf „Alle Apps“ umzuschalten. Verlangt eine App Aufmerksamkeit, kann ihr Taskleisten-Icon nun blinken, wie es schon bei diversen Windows-Vorgängern bekannt ist. Ein Mouseover aufs Such-Icon zeigt zudem auf Wunsch die zuletzt benutzten Suchbegriffe an.

Das Startmenü ist in Version 22H2 ein bisschen einstellbar und kennt auch Ordner.
Das Startmenü ist in Version 22H2 ein bisschen einstellbar und kennt auch Ordner.

Die „Windows Sandbox“ ist ab der Pro-Edition in Windows enthalten. Dahinter steckt eine vorkonfigurierte virtuelle Maschine (VM), die sich hervorragend als abgeschottete Testumgebung eignet, etwa für Software, die man nicht gleich direkt auf seinem Produktivsystem installieren möchte. Während die Sandbox an sich nicht neu ist, hat sie in Windows 11 Version 22H2 eine wichtige Verbesserung bekommen: Änderungen innerhalb der Sandbox überleben nun einen Neustart des virtuellen Systems. So ist es auch möglich, darin Software auszuprobieren, die zum Abschluss der Installation einen Neustart verlangt. In Sandbox-Konfigurationsdateien (Endung .wsb) sind nun auch Umgebungsvariablen in Pfadangaben erlaubt.

An der Einstellungen-App hat Microsoft in Version 22H2 nichts Grundlegendes verändert, allenfalls sind einzelne Menüpunkte hier und dort anders einsortiert. Wer Windows mit einem Microsoft-Konto nutzt, sieht im Bereich „Konten“ eine Übersicht der erworbenen Lizenzen und Abos. Der etwas sperrige Name „Benachrichtigungsassistent“ ist dem eingängigeren „Bitte nicht stören“ gewichen – es handelt sich um eine Funktion, die zu bestimmten Zeiten oder bei festgelegten Triggern (Präsentationen, Gaming etc.) Benachrichtigungen stumm schaltet und eventuelle Taskleisten-Badges unterdrückt, bis die Funktion wieder abgeschaltet wird.

In der klassischen Systemsteuerung ist der Bereich „Geräte und Drucker“ gänzlich verschwunden. Es existieren zwar noch Einträge dafür, die führen aber allesamt in die Abteilung „Bluetooth und Geräte“ der Einstellungen-App. Ähnliches hatten wir vor einem halben Jahr über die Funktion „Programme und Features“ der klassischen Systemsteuerung geschrieben – diese ist in 22H2 aber nun doch noch enthalten.

Das „Windows Subsystem für Android“ kann Android-Apps auf Windows 11 ausführen. Microsoft arbeitet dafür mit Amazon zusammen, dessen eigentlich für die Fire-Produkte des Konzerns gedachter „Amazon Appstore“ auch für Windows im Microsoft Store zu haben ist. Bislang scheiterte der Login mit einem europäischen Amazon-Benutzerkonto jedoch – im Probebetrieb funktionierte der Login nur mit US-amerikanischen und später japanischen Amazon-Konten.

Das hat Microsoft nun geändert und die Nutzung auch in Deutschland (und diversen anderen Ländern) freigegeben. Wer Android-Apps auf Windows laufen lassen will, muss dafür nicht mehr zwingend einen alternativen Store verwenden (siehe c’t 1/2022, S. 148), sondern kann einfach die App „Amazon Appstore“ aus dem Microsoft-Store laden und sich darin mit seinem Amazon-Konto einloggen. Ist das Windows Subsystem für Android noch nicht installiert, landet es bei der Einrichtung des Amazon Appstore automatisch auf dem Rechner.

In einem Test hat das eigentlich gut funktioniert, scheiterte aber an einem seltsamen Problem mit den Systemvoraussetzungen. Microsoft nennt mindestens 8 GByte Arbeitsspeicher und empfiehlt 16 GByte, doch mit 8 GByte und auch in einer virtuellen Maschine mit 10 GByte verweigerte der Amazon-Appstore die Installation – die Speichervoraussetzungen seien nicht erfüllt. Erst mit 16 GByte RAM konnten wir auf den Amazon-Store zugreifen.

Security

Microsoft wagt sich an eine neue Sicherheitsfunktion: Smart App Control. Im Prinzip handelt es sich um einen Mechanismus, der jeden gestarteten Prozess auf Vertrauenswürdigkeit abklopft. Das Ganze funktioniert auch offline, eine Cloudanbindung war in unseren Tests nicht erforderlich. Trotzdem ist das System lernfähig und über die regulären Antivirussignaturen für den Defender auch Whitelists für Smart App Control zu bekommen.

So blockierte die Funktion kurz vor dem Release von Version 22H2 einiges an harmloser Software. Die Installation von LibreOffice etwa brach auf halbem Wege ab – inklusive Fehlermeldung, Smart App Control habe die Ausführung blockiert. Die quelloffene Bildbearbeitung Gimp hingegen ließ sich zwar installieren, scheiterte dann aber beim Start. Beim Minispiel „Copy Dialog Lunar Lander“ und bei der nicht sehr verbreiteten, aber vollkommen harmlosen Simulationssoftware BoxSim wurde der Start von vornherein unterdrückt. Immerhin: Ein paar Tage nach dem Release von Version 22H2 lief das alles vollkommen problemlos.

Smart App Control ist ausschließlich nach einer sauberen Neuinstallation von Version 22H2 oder einem Zurücksetzen der Installation verfügbar, nicht nach einem Upgrade. Von sich aus befindet sich die Funktion zunächst in einem Auswertungsmodus. In diesem schaut sie sich an, was der Anwender an Software ausführt. Falls in diesem Analysezeitraum nur wenig und dazu sehr weit verbreitete Software ausgeführt wird, schaltet sich die Funktion aktiv. Kommt hingegen häufig unbekannte Software zum Einsatz, schaltet sich die Funktion dauerhaft ab. So will Microsoft erreichen, dass Anwender mit sehr einfachem Nutzungsprofil eine zusätzliche Schutzschicht bekommen, Power-User aber nicht belästigt werden. Ausnahmen für einzelne Programme hinzuzufügen ist bislang offenbar nicht vorgesehen.

Abgesehen von Smart App Control sind in einem neu installierten Windows 11 in Version 22H2 Funktionen der Kernisolierung aktiv, auch virtualisierungsbasierte Sicherheit (VBS) genannt. Darunter fallen die Speicherintegrität, die einen Schutz vor Code-Injection-Angriffen bieten soll, eine von Microsoft gepflegte Treiber-Blockliste, um Treiber mit bekannten Sicherheitslücken zu sperren, sowie der Credential Guard.

Smart App Control soll eine zusätzliche Schutzschicht gegen Malware bilden. Sie lässt nur durch, was bei Microsoft als unbedenklich bekannt ist.
Smart App Control soll eine zusätzliche Schutzschicht gegen Malware bilden. Sie lässt nur durch, was bei Microsoft als unbedenklich bekannt ist.

Barrierefreiheit

Eigentlich recht praktisch ist die neue Funktion für Live-Untertitel – eigentlich, weil sie bislang nur Englisch versteht. Sie lauscht dauerhaft auf dem Audioausgabekanal, versucht, das Gehörte in Text umzuwandeln, und zeigt den in einer Textzeile am oberen Bildrand an. In einem kurzen Test funktionierte das erstaunlich gut.

„Voice Access“ soll sich eignen, um den Rechner ausschließlich mit Sprachbefehlen zu steuern, und die Sprachausgabe bekommt neue, natürlicher klingende Stimmen. Aber: Auch diese beiden Veränderungen gibts bis auf Weiteres nur für englischsprachige Anwender.

Zu den Funktionen für Barrierefreiheit zählt Microsoft außerdem die sogenannten Fokussitzungen. Sie wenden sich in erster Linie an Menschen mit Konzentrationsproblemen. In der Uhr-App und in den Einstellungen unter „System/Fokus“ kann man sie konfigurieren und starten; außerdem lassen sie sich über den Kalender rechts unten auf der Taskleiste starten.

Fokussitzungen können 15 Minuten bis 4 Stunden dauern und enthalten Pausen, deren Länge einstellbar ist. Startet man eine Sitzung, schaltet Windows den Bitte-nicht-stören-Modus ein, um Ablenkungen zu reduzieren. Ein Minifenster zeigt die verbleibende Zeit an; außerdem kann man einen Spotify-Zugang mit der App verbinden, sodass beim Start einer Fokussitzung die Musikwiedergabe startet. Die Musikauswahl ist allerdings schmalspurig: Man kann lediglich zwischen ein paar persönlichen Weiterhör-Tipps und sechs vorgegebenen Konzentrations-Playlisten wählen. Damit man sich dann nicht doch wieder durch Stöbern im Musikangebot ablenken lässt, ist die Auswahl auf ein paar persönliche Weiterhör-Tipps und sechs vorgegebene Konzentrations-Playlisten beschränkt.

Noch so eine Mini-Änderung: Der Lautstärkeregler sieht nun nach Windows 11 aus.
Noch so eine Mini-Änderung: Der Lautstärkeregler sieht nun nach Windows 11 aus.

Nachschlag incoming

Microsoft hatte bereits angekündigt, dass Windows 11 häufiger neue Funktionen in kleinem Umfang bekommen soll. Das erste dieser kleinen Funktionsupdates, die Microsoft auch „Momente“ nennt, soll schon in diesem Oktober erscheinen, voraussichtlich zum Datum der regulären optionalen Updates (dritter Dienstag im Monat).

Dieser erste „Moment“ bringt etwa dem Datei-Explorer Tabs bei, die sich wie vom Webbrowser bekannte Tabs steuern lassen, also etwa per Strg+T zum Öffnen, Strg+W zum Schließen und Strg+Zifferntaste, um einen bestehenden Tab in den Vordergrund zu holen.

Ein weiteres Feature dürften einige ebenfalls schon in ähnlicher Form von Android oder iOS kennen: Kopiert man Text in die Zwischenablage, kann Windows Vorschläge dafür machen – zum Beispiel eine Mail schreiben oder einen Termin eintragen, wenn es eine Mailadresse oder Datum und Uhrzeit erkennt. Auch wird es eine neue „Fotos“-App geben, die das Design stärker an Windows 11 anlehnt. Dabei wird es auch klassischer und erinnert mit einer linksseitigen Ordnerleiste an das seit Langem bekannte Layout des Datei-Explorers und des Windows Media Players.

Außerdem kommt im Oktober eine kleine Zusatzfunktion für die Taskleiste. Landen dort so viele Programm-Icons, dass die Breite nicht ausreicht, werden die überstehenden Symbole in einen Überlaufbereich geschoben, wie man es vom Infobereich der Taskleiste unten rechts kennt.

Die Konten-Seite der Einstellungen-App zeigt erworbene, mit dem Microsoft-Konto verknüpfte Lizenzen an und bietet Links zur Installation.
Die Konten-Seite der Einstellungen-App zeigt erworbene, mit dem Microsoft-Konto verknüpfte Lizenzen an und bietet Links zur Installation.

Kritikpunkte

Eine neue Windows-Version wäre keine neue Windows-Version, wenn es nicht auch ein paar unpopuläre Änderungen gäbe. Eine davon: Bei einer sauberen Neuinstallation verlangt nun auch die Pro-Ausgabe, dass man sich mit einem Microsoft-Konto an Windows anmeldet (sofern der Rechner nicht in ein Active Directory gehängt wird). Doch immerhin kann man diesen Kontozwang nach wie vor einfach umgehen, indem man als Benutzernamen „Microsoft“ und als Kennwort irgendetwas eintippt – Windows zeigt dann zunächst eine Fehlermeldung und bietet danach ohne Umschweife den Dialog an, der ein lokales Benutzerkonto anlegt.

Die schon erwähnte Taskleiste bekommt zwar einen Überlaufbereich, nicht aber die ersehnte Möglichkeit, die Gruppierung der Icons aus- und die Beschriftungen einzuschalten sowie die Taskleiste am oberen, linken oder rechten Bildrand anzuzeigen. In allen Windows-Versionen der vergangenen Jahre war das noch möglich, um schneller an die richtige Stelle klicken zu können, wenn mehrere Fenster desselben Programms offen sind. Auch die Widgets, die sich per Mouseover auf das Wetter-Icon links unten auf der Taskleiste zeigen, laufen immer noch nicht rund. Die Widgets für die To-do-Liste oder den Kalender melden Fehler und der Nachrichten-Feed ignoriert immer noch die persönlichen Präferenzen.

Nicht nachvollziehen konnten wir hingegen Berichte, nach denen es nicht mehr möglich sei, Windows 11 mit einem 22H2-Setup-Medium auf zu alter Hardware neu zu installieren (siehe c’t 26/2021, S. 28). Auch funktionieren die Registry-Einträge nach wie vor, die den Sperrbildschirm (siehe c’t 26/2021, S. 16) und die Websuche im Startmenü (siehe c’t 26/2021, S. 20) abschalten.

Installation

Ein Update auf Windows 11 Version 22H2 ist technisch eine Upgrade-Installation, auch In-Place-Upgrade genannt. Windows Update lädt dabei einen kompletten Installationsdatensatz für 22H2 herunter und installiert das neue System noch im laufenden Betrieb in einen versteckten Ordner. Danach startet der Rechner in die Setup-Umgebung Windows PE. Von dort aus wird das alte gegen das neue Windows ausgetauscht und alle Programme, Daten und Einstellungen werden in die neue Installation übernommen.

Der Prozess war in den Anfangszeiten von Windows 10 wacklig und führte bei einigen Systemen zu Bootproblemen oder endlosen Download-Installations-Absturz-Schleifen. Nach unserem Eindruck hat Microsoft das Verfahren inzwischen besser im Griff – man darf also gespannt sein, wie der Mechanismus nun bei Windows 11 funktioniert.

Ansonsten bietet Microsoft Windows 11 Version 22H2 auf den üblichen Kanälen an: im Volume Licensing Service Center (VLSC), für Visual-Studio-Abonnenten (vormals MSDN), in Windows Update for Business und per WSUS sowie für Einzelplatzinstallationen wahlweise per Upgrade-Tool oder per Media Creation Tool, um damit ein Setup-Medium (ISO-Datei oder USB-Stick) zu erstellen. Wie schon beim ersten Windows 11 bietet Microsoft zudem den direkten Download eines Setup-ISO-Abbildes an. Aber: In diesem steckt das Setup-Abbild nicht in komprimierter Form (Dateiendung .esd), sondern im unkomprimierten Format (Dateiendung .wim). Die WIM-Datei ist dabei größer als 4 GByte und passt nicht auf einen Stick, der mit dem Dateisystem FAT32 formatiert ist. Das bedeutet: Es ist zwar möglich, aber recht aufwendig, damit einen Setup-USB-Stick zu erstellen. Unser Tipp: Lieber gleich das Media Creation Tool nehmen.

Fazit

Windows 11 ist in Version 22H2 in diversen Details besser und stimmiger als sein Vorgänger: das Startmenü ist etwas flexibler, der Explorer bekommt Tabs und es gibt interessante Sicherheitsfunktionen wie Smart App Control – zu denen Sie übrigens in einer kommenden c’t-Ausgaben noch mehr lesen werden.

Jedoch: Die nach unserem Eindruck größten Nervereien hat Microsoft nicht angefasst. Die Taskleiste ist kaum konfigurierbar, an den Systemvoraussetzungen ändert sich nichts, und dass die Widgets nach über einem Jahr nicht rund laufen, ist bizarr. Zudem gibt es drei interessante Sprachfunktionen bislang nur auf Englisch – das ist enttäuschend.

Soll man das Update auf Version 22H2 nun installieren oder nicht? Wer bereits Windows 11 verwendet, kann das im Grunde bedenkenlos tun. Doch wenn Sie die neuen Funktionen nicht dringend brauchen, geben Sie Version 22H2 ruhig drei, vier Monate Zeit, bis Sie sie installieren. Läuft auf dem Rechner noch Windows 10 und Sie haben gute Gründe, das in absehbarer Zeit nicht zu ändern, dürfte Version 22H2 daran kaum etwas ändern. (jss@ct.de)