Die quelloffene CPU RISC-V
Unverschlossen
Sowohl in der Mikrocontroller- und Mikroprozessorwelt als auch im HPC gilt RISC-V als die kommende CPU. Die Architektur ist nicht nur quelloffen, sondern vergleichsweise jung – ein Überblick.
ARM und x86 sind alles andere als neue Architekturen. Allein das A20-Gate ist ein beeindruckender Beweis dafür, dass moderne x86-Prozessoren die DNA der 1976 erschienenen 8086-CPU teilen. Zudem haben sowohl x86 als auch ARM im Laufe der Weiterentwicklung technisch und rechtlich reichlich Fett angesetzt. Während alle relevanten ARM-Cores unter vollem Patentschutz stehen, bilden patentierbare ISA-Erweiterungen (Instruction Set Architecture) beim x86 trotz Ablauf der Hauptpatente auf den 8086 ein ganz eigenes Minenfeld (siehe ix.de/zuj2).
Davon gänzlich unbelastet sollte eine neue Prozessorarchitektur her. Seit 2010 spielt die Universität Berkeley damit herum, auf der Hot Chips 2014 stellte sie sie der Allgemeinheit unter dem Namen RISC-V vor. Mittlerweile unterliegt die Architektur einem Standardisierungsgremium, dessen Mitgliederliste alles umfasst, was im Halbleitersektor Rang und Namen hat (siehe ix.de/zuj2). Die Mitgliedschaft steht im Prinzip jedem offen, der die Gebühren bezahlt (siehe Tabelle „Kosten der RISC-V-Mitgliedschaft“).