Platz schaffen
Colocation im Rechenzentrum
Wenn die Public Cloud zu öffentlich und ein eigenes Datacenter zu aufwendig ist, kommt Colocation ins Spiel: die Installation eigener Hardware in den Rechenzentren der Hosting-Provider. Derzeit entstehen sogar die meisten RZ-Neubauten für Colocation-Services.
Was bei Büros üblich ist, gilt zunehmend auch im Rechenzentrum: Miete statt Neubau. Selbst die Granularität ist ähnlich: Arbeitsplätze als Coworking Space, Räume oder ganze Etagen hier – einzelne Server, Racks und abgeteilte Flächen dort. Dies entspricht dem allgemein propagierten Trend, Ressourcen geteilt zu nutzen. Intensives Cloud-Marketing suggeriert, dass Unternehmen bald gar keine eigene Informationstechnik mehr betreiben werden. Aber kaum ein Unternehmen dürfte seine Patente, Forschungsergebnisse und Entwicklungsunterlagen der Cloud anvertrauen.
Das geistige Eigentum und die Kernprozesse der Firmen setzen auch in Zukunft die Kontrolle über die Hardware voraus. Hierzu gehören die Steuerung von Stromnetzen, Produktionsstraßen und Geldströmen, das Design von Produkten oder Tests von Prototypen, etwa der Autohersteller. Der Speicherung personengebundener Daten setzt die DSGVO bereits enge Grenzen. Gesetzliche Bestimmungen lassen die gespeicherten Datenmengen steigen; auch Backup-Vorgaben führen zu immer mehr Kopien. So müssen Unternehmen aufgrund der Digitalisierung mehr Server und Speicher betreiben als je zuvor. Nur bauen sie hierfür immer seltener eigene Rechenzentren, sondern nutzen stattdessen die Infrastruktur von Hostern. Hierfür sprechen plan- und vergleichbare Kosten, keine Kapitalbindung und ein hohes Maß an Flexibilität in Bezug auf sich ändernde Anforderungen.