iX 11/2019
S. 126
Wissen
Internet

Kurz erklärt: Internet-Peering

Verknotet

Uwe Schulze

Der Datenaustausch zwischen den weltweit agierenden Serviceprovidern bildet das Rückgrat des Internets. Hier spielt die Größe eine Rolle, und natürlich geht es ums Geld – aber auch um Tauschgeschäfte.

Milliarden von Internetgeräten erreichen einander innerhalb von Millisekunden rund um den Globus. Die technische Grundlage bilden – neben der Hardware – IP-Adressen und Routingprotokolle. Aber wie gelangt die Lieblingsserie von den Netflix-Servern im AT&T-Netz zum DSL-Anschluss eines Telekom-Kunden in Berlin? Beispielsweise, indem AT&T den Stream von San Francisco nach Frankfurt überträgt und ihn dort an die Deutsche Telekom übergibt, die ihn weiter in die Bundeshauptstadt transportiert. Von zentraler Bedeutung sind also Knotenpunkte, über die die Carrier Daten austauschen. Das als homogenes Netz wahrgenommene Internet besteht genau genommen aus vielen Providernetzen, die nur über relativ wenige solcher Austauschknoten miteinander verbunden sind.

Unter Gleichen

Für den Datenaustausch gibt es zwei Methoden: Peering und IP-Transit. Beim Peering findet keine gegenseitige Berechnung für das Datenvolumen statt. Deshalb gibt es Peering-Vereinbarungen vor allem unter den ganz großen Carriern, die allesamt über weltumspannende Netze verfügen (Tier 1). Damit sind sie in der Lage, die Daten selbst in fast jeden Winkel der Welt zu transportieren, und benötigen Peering nur als Übergang zwischen den Netzen.

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