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SAP mit guten Quartalszahlen und neuen Chefs

Überraschend für viele Marktbeobachter verkündete SAP im Oktober einen Wechsel an der Führungsspitze. Der langjährige Vorstandsvorsitzende Bill McDermott trat von seinem Posten zurück und beabsichtigt, nur noch bis Ende des Jahres in einer beratenden Rolle im Unternehmen zu bleiben, um einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten. Als Nachfolger betraute der Aufsichtsrat mit den Vorstandsmitgliedern Jennifer Morgan und Christian Klein wieder einmal eine Doppelspitze, die Geschäfte des Walldorfer Softwarekonzerns fortzuführen. Beide Manager galten zwar schon zuvor als Nachfolgekandidaten – allerdings eher in einer langfristigeren Planung. Über Motiv und Auslöser des abrupten Wechsels wurde kräftig spekuliert. Allem Anschein nach wollte McDermott seinen 2021 auslaufenden Vertrag nicht verlängern. Ebenso offensichtlich ist aber, dass sich die Stimmung unter den Mitarbeitern und – wesentlich gravierender – bei den SAP-Anwendern (siehe DSAG-Veranstaltungsbericht auf Seite 42) in den vergangenen Monaten verschlechtert hatte. Fast wirkt es so, als ob McDermott, dem der Ruf eines geborenen Verkäufers vorauseilt, sein Ziel als erreicht betrachtet, SAP in die Cloud-Moderne der Softwarewelt zu führen. Der Herkulesarbeit einer Integration der für etliche Milliarden Dollar zugekauften Cloud-Programme dürfen sich nun seine Nachfolger annehmen.

Dem Verkäufernaturell des scheidenden Vorstandsvorsitzenden schmeichelte sicherlich auch, dass er seinen Abschied mit einer überaus erfreulichen Bilanz für das dritte Jahresquartal garnieren durfte. Der Softwarekonzern erzielte im betrachteten Zeitraum einen Gesamtumsatz von knapp 6,8 Mrd. Dollar (+13%). Die Cloud-Erlöse erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr um 37% auf 1,79 Mrd. Euro. Im traditionellen On-Premises-Geschäft nahm SAP rund 0,9 Mrd. Euro (-1%) mit Lizenzen und 2,9 Mrd. Euro (+5%) mit Wartung ein. Damit verbesserten sich die kombinierten Cloud- und Softwareumsätze um 13% auf über 5,6 Mrd. Euro. Für das gesamte Geschäftsjahr peilt SAP hier unverändert Erlöse von bis zu 22,7 Mrd. Euro an, was währungsbereinigt einem Wachstum um 10% entspräche. Die „wolkigen“ Umsätze sollen auf zwischen 6,7 und 7,0 Mrd. zusteuern und damit um 33 bis 39% wachsen. (avr@ix.de)