iX 1/2020
S. 106
Wissen
Anforderungsmanagement

Requirements Engineering im agilen Umfeld

Begleitmusik

Veikko Krypczyk

Wer glaubt, agile Softwareentwicklung braucht kein Anforderungsmanagement, weil sowieso alles ständig im Fluss ist, liegt falsch. Hier werden immer noch die Weichen für Erfolg oder Scheitern gestellt.

Scrum ist die am häufigsten eingesetzte agile Arbeitsweise. Im Kern geht es darum, die Anforderungen an ein System nicht als starre Verbindlichkeiten zu begreifen, sondern Änderungen stets willkommen zu heißen und im laufenden Entwicklungsprozess zu berücksichtigen. Dabei stellt sich zwangsläufig die Frage, wie eine geeignete Anforderungsanalyse konkret aussehen soll. Gelegentlich stößt man auf die Hypothese, dass agile Pro­jekte kaum noch einer umfassenden Erhebung der Anforderungen bedürften, denn hier sei ja auf jeden Fall alles dynamisch und könne sich jederzeit ändern. Starre Lasten- und Pflichtenhefte sind sicher nicht mehr gefragt. Wer jedoch die Wünsche und Befindlichkeiten der Nutzer tatsächlich verstehen und berücksichtigen will, braucht nach wie vor ein funktionierendes Requirements Engineering.

Denn die Gründe für das Scheitern von Entwicklungsprojekten liegen meist in ­einer fehlerhaften oder unvollständigen Anforderungsanalyse. Hier gibt es mehrere Fallen:

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