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Autonomes Fahren: KI wertet Daten aus

Im Projekt KI-FLEX entsteht zurzeit eine Hardwareplattform samt Software-Framework, die das autonome Fahren sicherer und flexibler machen soll. Methoden der KI sollen dabei die großen und komplexen Datenmengen von Laser-, Kamera- und Radarsensoren auswerten und zusammenführen, damit Fahrzeuge ein präzises Abbild des aktuellen Verkehrs bekommen.

Auf Basis der ermittelten Informationen soll das Auto in jeder Situation die richtigen Entscheidungen treffen können. Die Funktionsweise der geplanten neuromorphen Hardware soll sich an der des menschlichen Gehirns orientieren. Leisten soll das ein flexibel programmierbarer Multi-Core-Deep-Learning-Beschleuniger in Form eines eigens entwickelten ASIC.

Zum Team des vom BMBF geförderten Projekts gehören Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Hochschulen, darunter Ibeo Automotive Systems GmbH, Infineon Technologies AG, videantis GmbH, TU München, Fraunhofer FOKUS, Daimler Center for Automotive IT Innovations sowie die FAU Erlangen-Nürnberg. Die Leitung hat das Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS übernommen.

Ein wichtiges Merkmal der Plattform sei es, so die Projektpartner, dass die zukünftigen Nutzer sie programmieren und rekonfigurieren können, da die Bedeutung der Sensordaten je nach Verkehrssituation, Wetter- und Lichtbedingungen variiert. Daher lassen sich auch die jeweils verwendeten Algorithmen austauschen und an veränderte Bedingungen anpassen, sodass das Fahrzeug flexibel reagieren kann.

Auch auf neue Hard- und Softwareanforderungen soll sich die Plattform anpassen lassen. Damit will man dem Spannungsverhältnis zwischen den langen Produktzyklen der Automobilindustrie einerseits und der rasanten Weiterentwicklung von KI-Algorithmen andererseits gerecht werden. (sun@ix.de)

Edge-Computing mit EdgAIR

Die gemanagte Plattform EdgAIR von T-Systems soll das Edge-Computing in Echtzeitanwendungen für Produktion und Logistik erleichtern. Basis bildet OpenStack. Verbunden mit einem Campusnetz verspricht T-Systems die drahtlose Übertragung zwischen Geräten und Plattform mit niedriger Latenz. Große Datenmengen verarbeitet EdgAIR vor Ort. Die Anwendungen selbst laufen in VMs oder in Docker-Containern in Form von mit Kubernetes orchestrierten Microservices.

In Kombination mit TSN soll EdgAIR Anforderungen erfüllen, die bei der Echtzeitsteuerung von Maschinen in einer Produktionshalle entstehen. Ein erstes Campusnetz hat die Telekom für OSRAM eingerichtet (siehe S. 56 in diesem Heft). Derzeit läuft es noch mit LTE, demnächst mit 5G. (sun@ix.de)

Knochen aus dem 3D-Drucker

Wie man lebendes Knochengewebe mit einem 3D-Drucker erstellen kann, erforschen Wissenschaftler an der Klinik für Plastische und Handchirurgie des Universitätsklinikums Freiburg sowie am Institut für Mikrosystemtechnik der Universität Freiburg. Die Grundlage haben sie in der ersten Phase ihres Projekts gelegt, nun soll es drei Jahre lang mit 430000 Euro von der Deutschen Forschungsgemeinschaft weitergehen.

In einem mehrstufigen Druckprozess werden knochenbildende (helles Gel) und blutgefäßbildende Zellen (blau) dreidimensional angeordnet.

Anwendungsentwicklung/IMTEK, Universität Freiburg

Ziel ist das Drucken von Knochenersatzgewebe, das die gleiche Steifigkeit besitzt wie das natürliche Vorbild. Hierzu wollen die Forscher ein Verfahren entwickeln, das sowohl weiche, zellhaltige Biotinten als auch stabile Thermoplasten und Kalziumphosphat-Zemente kombiniert.

Die Biotinten beinhalten menschliche mesenchymale Stammzellen, die später für den Knochenaufbau verantwortlich sind, und humane Endothelzellen. Letztere bilden Blutgefäße zur Sauerstoff- und Nährstoffversorgung des Gewebes. Das Bioprinting wollen die Forscher so weiterentwickeln, dass man es in Zukunft in der Klinik einsetzen kann. (sun@ix.de)

Alle Meldungen: Barbara Lange