iX 5/2020
S. 28
Markt + Trends
Kolumne

Digitalisierungsschub durch Corona

Neulandunter?

David Fuhr

Die Krise macht sichtbar, woran es hierzulande in Sachen Digitalisierung mangelt: Das schwerfällige Deutschland hängt an seinen althergebrachten und umständlichen Prozessen. Der Weckruf ist da, um endlich einiges zu entstauben, meint der Kolumnist.

Die Microsoft-Teams-Einführung war eh für Ende 2020 geplant, spätestens Ende 2021. Ebenso die Erweiterung der Webex-, Nextcloud- und TeamViewer-Lizenzen. Na gut, der On-Prem SharePoint war auch ein Jahr nach der offiziellen Einführung immer noch zu hakelig, um den Fileserver ernsthaft abzulösen. Aber die Absegnung des Managements für die unter der Hand längst blühenden Confluences, Jiras, Mattermosts und Teamwires wäre sowieso nur noch Formsache gewesen. Oder?

Nun also, im Angesicht von Corona, passiert all das, was wir eh seit Langem vorhatten – nur in einem bis dato unvorstellbaren Tempo. Das kann natürlich nur Probleme bereiten. Plötzlich fällt auf, wie wenig VPN-Leitungen pro Mitarbeiter vorhanden sind. Wie schnell sich die Telefonanlage, der Uplink oder die Performance des Intranets sättigen können. Und plötzlich scheint etwa Zoom – bisher einer der Krisengewinnler und neuen Stars am Himmel, wenn es um die früher verächtlich behandelte neue Königsdisziplin „Video“-Konferenz aka Web-Meeting geht – voller Sicherheitslücken.

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