Markt + Trends | Industrielle IT | iX

KI soll autonomes Fahren absichern

Im Projekt KI-Absicherung wollen insgesamt 25 Automobilhersteller, Zulieferer und Forschungsinstitute geeignete KI-Funktionsmodule entwickeln, die etwa die Bewegung von Fußgängern interpretieren und daraus das angemessene Verhalten ableiten sollen. Dabei wollen sie unter anderem gewährleisten, dass die gewohnte funktionale Sicherheit bisheriger Systeme bestehen bleibt. Das Konsortium plant den Aufbau überprüfbarer Argumentationsketten, mit deren Hilfe sichere KI-Funktionsmodule freigegeben werden können. Dazu wollen sie unter anderem reproduzierbare synthetische Trainings- und Testdatensätze erzeugen und KI-Algorithmen zur Fußgängererkennung programmieren. Das BMWi fördert das Projekt mit 19,2 Mio. Euro. Die Leitung übernehmen die Volkswagen AG und das Fraunhofer-Institut IAIS. (sun@ix.de)

Die synthetisch erzeugte Straßenszene oben soll die KI-Anwendung semantisch segmentieren und interpretieren.

Mackevision Medien Design GmbH

Drohnen in den Flugverkehr integrieren

Droniq, ein Gemeinschaftsunternehmen der Deutschen Flugsicherung und der Deutschen Telekom, hat ein Verkehrsmanagementsystem entwickelt, mit dem sich Drohnen sicher in den Luftraum integrieren lassen. Das System zeigt in einem kombinierten Luftlagebild den bemannten und unbemannten Verkehr an, sodass die Nutzer prüfen können, welche Genehmigungen sie für den Flug benötigen. Sobald der startet, wird dieser Luftraum anderen Nutzern als belegt angezeigt.

Um Drohnen ins Verkehrsmanagementsystem zu integrieren, hat Droniq das LTE-Modem Hook-on-Device für Fluggeräte entwickelt. Es meldet per Mobilfunk die Position der Drohne sowie deren Kennung an das System. Zudem empfängt es die Positionen des übrigen Verkehrs. So sollen kommerzielle Drohnenflüge über lange Distanzen möglich sein. (sun@ix.de)

Mikroroboter transportiert Medizin über die Blutbahn

Forscher des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme haben einen Mikroroboter entwickelt, der in Form und Größe einem weißen Blutkörperchen ähnelt und sich rollend durch den Blutkreislauf bewegt. Die weißen Blutkörperchen dienten deshalb als Vorlage, weil sie die einzigen Zellen in den Blutbahnen mit Eigenbewegungen sind: Um zu den Krankheitserregern zu gelangen, rollen sie sich an der Innenwand der Blutgefäße entlang. Im Labor haben die Wissenschaftler ein künstliches Blutgefäß entwickelt, durch das sie den winzigen Roboter mithilfe kleiner Magnetspulen steuern konnten. Noch sind die Forscher weit davon entfernt, ihre Erfindung im menschlichen Körper zu testen. Der Mikroroboter mit einem Durchmesser von knapp acht Mikrometern könnte aber nach Meinung des MPI-IS die minimalinvasive Behandlung von Krankheiten revolutionieren und krankes Gewebe und Organe gezielt über die Blutbahn mit Medikamenten beliefern. (sun@ix.de)

Kurz notiert

Das neue Digital Twin Consortium soll die Einführung digitaler Zwillinge in allen Branchen beschleunigen. Die Gründungsmitglieder Ansys, Dell Technologies, Lendlease und Microsoft wollen gemeinsam mit weiteren Unternehmen Standards für die Entwicklung und Nutzung der virtuellen Modelle eines Prozesses, Produkts oder einer Dienstleistung erarbeiten.

Ursprünglich sollte die International Conference on Robotics and Automation in Paris stattfinden. Corona-bedingt haben die Veranstalter die ICRA, die zur größten ihrer Art im Bereich Robotik gehört, nun zu einer dreimonatigen virtuellen Konferenz verlängert. Sie dauert noch bis zum 31. August.

Siemens hat das CAD-CAM-Datenaustauschformat für die Leiterplattenproduktion ODB++ zu einer ODB++-Familie ausgebaut. Neu ist ODB++Prozess, das den Austausch verfahrenstechnischer Daten zwischen unterschiedlichen Maschinen, Softwareanbietern und eigenständigen Prozessen erlaubt. Weitere Familienmitglieder sind ODB++Design und ODB++Manufacturing, die sämtliche Informationsflüsse bei Konstruktion, Prozessen und Fertigung abdecken sollen.

PROFIBUS & PROFINET International beschreibt in einer Spezifikation ein standardisiertes OPC-UA-Objektmodell für PROFINET-Geräte, die nun ihre Daten unabhängig vom Hersteller an Asset-Management-Systeme übertragen können.

Alle Meldungen: Barbara Lange