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SAS setzt auf Kubernetes

Vor rund vier Jahren stellte SAS erstmals seine für die Cloud konzipierte Viya-Plattform vor. Sie umfasste damals schon alles, was technisch angesagt war: Microservices-Architektur, In-Memory-Umgebung, REST-Schnittstellen sowie den Betrieb in gängigen Cloud-Umgebungen durch Cloud Foundry. Inzwischen gelten Kubernetes und Container hier als unverzichtbar. Ab Release 4.0 wird Viya daher mit diesen beiden Techniken arbeiten.

Die Hintergründe konnte man auf dem digitalen SAS Forum erfahren. Die neue Version verspricht mehr Agilität in der Entwicklung und eine höhere Geschwindigkeit bei der Inbetriebnahme. Durch die Standardisierung der Container gemäß der Open-Container-Initiative sowie Kubernetes soll das Integrieren mit gängigen Cloud-Services und Open-Source-Tools leichter von der Hand gehen. Für die Loganalyse favorisiert SAS den ELK-Stack (Elasticsearch, Kibana, Beats und Logstash), für das Monitoring die Prometheus-Grafana-Kombination.

Viya selbst besteht nun aus vier unterschiedlichen Containergruppen. Wie üblich zählen dazu zustandslose Container für Microservices und zustandsbehaftete für Betriebsmittel wie RabbitMQ zur Nachrichtenverteilung und Postgres zur Datenspeicherung. SAS selbst steuert Container für Compute Server und Clusterumgebung bei.

Version 4.0 soll im Laufe des Jahres allgemein verfügbar werden. Grundsätzlich eignet sie sich für den Einsatz in unterschiedlichen Cloud-Umgebungen. Bevorzugt wird jedoch dem Anschein nach Microsoft Azure. Darauf deutet die umfassende Partnerschaft beider Firmen hin, die auf den SAS Global Forums bekannt wurde. SAS-Analyseprogramme will man in Microsofts Cloud-Produkte, darunter Dynamics 365, Microsoft 365 und die Power-BI-Entwicklungsplattform, integrieren.

Beide SAS-Foren fanden Corona-bedingt online statt. Das Virus war zudem in diversen Vorträgen präsent. Denn zum einen hat SAS in einem Schnellschuss für das Robert-Koch-Institut Register zum Verwalten der Intensivbettenkapazität hiesiger Krankenhäuser erstellt, zum anderen informierte man über die Software COVID-19 Scientific Literature Search and Text Analysis. Das kostenfreie Tool auf Viya-Basis soll Wissenschaftlern helfen, die Flut der Forschungsergebnisse zu Corona-Themen auszuwerten. (jd@ix.de)

Cloud-Planung auf dem Vormarsch

Ende Mai hat das Analystenhaus BARC die sechste Ausgabe des Planning Survey vorgestellt. Für die englischsprachige Studie befragte man mehr als 1400 Anwender zur Auswahl und zum Einsatz von Planungssoftware. Die Antworten deuten großen Zuspruch für Cloud-Systeme an. Der Einsatz von Planungssoftware aus der Cloud betrug 2016 gerade einmal acht Prozent, heute sind es 36 Prozent. Und über 25 Prozent der Anwender hegen entsprechende Pläne. Lediglich 38 Prozent der Teilnehmer können dem externen Bezug von Planungsfunktionen wenig abgewinnen.

Die diesjährige Umfrage lässt zudem ein wachsendes Interesse an Predictive Planning erkennen – also der Unternehmensplanung als Planspiel und Simulation. 64 Prozent bezeichnen diesen Ansatz als sehr wichtig für ihr Unternehmen. Tatsächlich setzt jedoch nur jedes fünfte diese Technik ein. Gut die Hälfte der Firmen befindet sich noch in der Planungsphase.

Auf die Frage nach den entscheidenden Auswahlkriterien für die Werkzeuge nannten die Befragten am häufigsten Flexibilität (48%) und planungsspezifische Funktionen (47%). Noch vor dem Preis-Leistungs-Verhältnis steht als dritthäufigster Grund die Integration mit Berichts- und Analysefunktionen (40%) und damit der Schulterschluss von Planung und klassischer Business Intelligence. (jd@ix.de)

Microsoft zeigt neue Verbindungstechnik

Auf der Entwicklerkonferenz Build präsentierte Microsoft eine Vorschau der Azure-Funktion Synapse Link. Die Verbindungskomponente soll operative Datenbankdienste der Microsoft-Cloud mit den Synapse Analytics Services verknüpfen, dem Data Warehouse der Azure-Welt. Ohne Belastung der operativen Systeme sollen Nutzer auf diesem Weg schnelle Auswertungen ihrer Transaktionen aus den Betriebsdatenbanken anstoßen können.

Dazu werden Daten aus den operativen Datenbanken in Azure automatisch in einem Datenmodell mit optimierter Spaltenstruktur synchronisiert. Auf diese Informationen können die Synapse Analytics Services via Linkkomponente zugreifen, und zwar unter Ausschluss der sonst üblichen langwierigen Transformations- und Ladeprozesse.

Microsoft will Synapse Link zunächst in der NoSQL-Datenbank Cosmos DB einsetzen. Sie beherrscht die reihen- und spaltenorientierte Anordnung von Daten für Transaktions- und Analysezwecke. Künftig will man die Funktion in weiteren operativen DB-Services einführen, namentlich Azure SQL, Azure Database for PostgreSQL und Azure Database for MySQL. (jd@ix.de)

Snowflake kuschelt mit Salesforce

Für sein Cloud-Data-Warehouse hat Snowflake zwei neue Tools angekündigt, mit denen sich die Integration mit Salesforce’ CRM- und Analyseanwendungen vertiefen lässt. Die Idee dahinter: Unternehmen sollen nur ein einziges Repository zur Auswertung aller Daten nutzen. Mithilfe des Einstein Analytics Output Connector for Snowflake können die Anwender beispielsweise Kundendaten aus Salesforce in das Cloud-Repository von Snowflake schieben und mit anderen Datensätzen verknüpfen. Ein automatisierter Import hält die Salesforce-Daten aktuell. Einstein Analytics Direct Data for Snowflake ermöglicht es dann, Daten aus dem Snowflake-Warehouse anzufordern und zu analysieren, ohne dass man sie in Salesforce hineinladen muss. Dazu wird aus der Einstein-Umgebung heraus eine Verbindung zum Datensatzschema hergestellt, das untersucht werden soll.

Die Abfragen können unabhängig von der Quelle sämtliche bevorrateten Daten einbeziehen. Einstein Analytics ist derzeit im Betastadium und dürfte noch im Laufe des Jahres allgemein verfügbar sein. Das Output Connector-Tool soll ebenfalls noch in diesem Jahr erscheinen. (jd@ix.de)

Alle Meldungen: Achim Born