Markt + Trends | Datenbanken | iX

Exadata autonom

Oracle-Kunden, die wegen Datenschutzbedenken oder aus Compliancegründen nicht den Schritt in die Cloud wagten, bietet der Datenbankriese seit bald vier Jahren ein Produkt an, das im Rechenzentrum beim Kunden läuft, aber viele Vorteile der Cloud mitbringen soll: die Exadata Cloud@Customer. Jetzt steht auch die Autonomous Database, die bisher nur aus der Cloud verfügbar war, für die Exadata-Cloud@Customer-Kunden bereit.

Oracles Autonomous Database on Exadata Cloud@Customer ist eine Datenbank mit KI-Funktionen, die sich selbst optimiert. Die Server stehen im Rechenzentrum (vor Ort) in einem von den kundeneigenen Servern abgetrennten Bereich. Zudem übernimmt Oracle mit eigenen Technikern die Systemverwaltung. Die Autonomous Database lässt sich dabei in zwei Varianten betreiben – als eigenständiges Angebot oder als Teil der Oracle Dedicated Region Cloud@Customer.

Bei der ab 500000 Euro verfügbaren Exadata Cloud@Customer übertragen Kunden die Verantwortung fürs Infrastruktur-, Lifecylce- und Softwaremanagement an Oracle. Im Gegenzug erlaubt Oracle das Bearbeiten mehrerer Datentypen auf einer einzigen Datenbank. Die Exadata Cloud@Customer kommt mit PCI-DSS-Zertifizierung für den Zahlungsverkehr und ermöglicht die ganze Palette an Services und Funktionen von der Bereitstellung und Konfiguration bis zum Patchen existierender Installationen. Sie umfasst auch Workloads wie Machine Learning, IoT und In-Memory-Datenbanken.

Abgerechnet wird am Ende als Pay-per-Use, wobei Oracle vor allem die Cloud-Konkurrenz von Amazon, Google und Microsoft angreifen will, auch durch die Angebote der „Dedicated Region Cloud@Customer“. Dazu wird Oracle Rechenzentren in fünf Ländern öffnen. (mfe@ix)

MongoDB: Erpresser stehlen Inhalt von 23000 Installationen

Analysen des Sicherheitsforschers Victor Gevers zufolge sollen im Zuge aktueller Ransomware-Angriffe knapp 23000 MongoDB-Installationen gekapert worden sein. Die betreffenden NoSQL-Datenbanken waren offenbar ohne Eingabe von Zugangsdaten über das Internet erreichbar und wurden von den Angreifern durch automatisierte Scans aufgespürt.

In einer englischsprachigen Lösegeldforderung mit dem Titel READ_ME_TO_RECOVER_YOUR_DATA versichern die Angreifer, ein Backup der Daten erstellt zu haben. Sie setzen ihren Opfern eine Zahlungsfrist von 48 Stunden und drohen bei Nichtzahlung damit, die Nachlässigkeit des Datenbankbetreibers an die zuständigen Datenschutzbehörden zu melden.

Die von Gevers beobachteten Erpressungsversuche sind kein neues Phänomen: Neu ist der Einschüchterungsversuch mit der DSGVO. (mfe@ix.de)